Demografieforschern zufolge wird es in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor allem in Ostdeutschland zu einem Arbeitskräftemangel kommen. Das Statistische Bundesamt teilte am Freitag mit, dass die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter dort trotz Zuwanderung voraussichtlich deutlich sinken wird.
„Die aktuelle Altersstruktur Ostdeutschlands ist noch immer von der deutschen Wirtschaftskrise betroffen.“ Bettina Sommer, Expertin für Bevölkerungsentwicklung bei der Wiesbadener Behörde, erklärte, dass Deutschland nach der Wiedervereinigung in den letzten Jahrzehnten eine Geburtenrate und „relativ hohe Bevölkerungsbewegungen“ verzeichnet habe. „Wie wir derzeit beobachten, werden die damit verbundenen Verluste auch bei relativ hoher Zuwanderung nicht durch die künftige Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter kompensiert.“
Nach Angaben des Bundesamtes bis zum Jahresende 2022, Deutschlands 18 Die Bevölkerung im Alter zwischen 64 und 64 Jahren beträgt 51,4 Millionen, davon 7,2 Millionen in den ostdeutschen Bundesländern. In den nächsten 20 Jahren wird die Zahl der Flüchtlinge in Ostdeutschland um mindestens 560.000 (minus 8 %) auf 1,2 Millionen (minus 16 %) sinken. „Bis 2070 wird die Bevölkerung dieser Altersgruppe voraussichtlich um mindestens 830.000 Menschen und dann auf bis zu 2,1 Millionen Menschen zurückgehen“, sagte das Bundesamt auf Grundlage von Bevölkerungsprognosen.
Ausländer müssen einwandern nach Ostdeutschland Wie stark die Rezession tatsächlich ausfällt, hängt maßgeblich davon ab, wie viele Arbeitskräfte aus dem Ausland abwandern. Die Forscher prognostizieren jedoch, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Westdeutschland bis 2043 um relativ kleine 680.000 Menschen oder 2 % zurückgehen wird. Ein Grund: Wenn Menschen aus dem Ausland nach Deutschland einwandern, gehen sie meist in die westdeutschen Bundesländer.
Vor einigen Jahren kehrte sich jedoch ein langjähriger Trend um: Nach Angaben des Bundesamtes entscheiden sich immer mehr Menschen für das westdeutsche Bundesland. Seit 2017 gibt es Zuwanderung aus Westdeutschland in die ostdeutschen Bundesländer, nicht umgekehrt. Dabei handelt es sich überwiegend um Menschen im erwerbsfähigen Alter. Bis 2022 werden drei Viertel (77 %) der Menschen, die vom Westen in den Osten ziehen, zwischen 18 und 64 Jahre alt sein, ein Drittel (33 %) wird in der Altersgruppe der 18 bis 29 Jahre alt sein.