Der Einwanderungsausschuss des Landtags wird eine Sondersitzung einberufen, um sich mit der Situation in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes zu befassen, die wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen ist. Einen entsprechenden Antrag stellte die oppositionelle CDU-Bundestagsfraktion am Donnerstag. Ein Sprecher der Liberalen Partei sagte, der Antrag habe die Unterstützung der LibDem-Fraktion.
„Aufgrund der Dramatik der Lage ist es unmöglich, bis zur nächsten regulären Ausschusssitzung zu warten“, heißt es in dem Antrag. Die nächste reguläre Sitzung des Ausschusses ist für Ende Oktober geplant.
In dem Antrag wurden unmenschliche Bedingungen bei der Erstaufnahme in Sur und das chaotische Flüchtlingsmanagement des Staates angeführt. Der Ausschuss sollte Regierungsmitglieder anhören. Mario Voigt, Vorsitzender der CDU-Fraktion, warf der rot-rot-grünen Koalition vor, die Proklamationspolitik aufgrund von Unterbringungsproblemen für Flüchtlinge zu übernehmen.
Thomas Kemmerich, Sprecher der FDP-Fraktion, forderte Thüringen auf, die irreguläre Einwanderung so weit wie möglich einzuschränken. Kemmerich erklärte, dass die erste Lösung für akute Probleme nicht darin bestehe, die anfänglichen Kapazitäten zu erweitern.
Die Kapazität der Erstaufnahmezentren des Landes soll erhöht und ausgebaut werden, kündigte die Landesregierung am Mittwoch nach einer Sonderkabinettssitzung an. Eisenberg hat erstmals Schiffscontainer mit rund 220 Wohnplätzen geplant und wird im Auftrag der Landesregierung in vier Planungsgebieten jeweils eine Wohngemeinschaft errichten. Die Verwaltung sagte, die Programme könnten in Zukunft bis zu 1.000 Plätze bereitstellen.