In der Debatte um die Flüchtlingsunterkünfte in Uppar sieht der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern die Gefahr, dass Argumente vom rechten Rand wieder aufgegriffen werden. „Länder und Kommunen dürfen menschenfeindlichen Argumenten nicht nachgeben“, sagte Geschäftsführerin Ulrike Seemann-Katz am Montag in Schwerin. Der Bau einer Flüchtlingsunterkunft für 400 Menschen in einer Kleinstadt mit 500 Einwohnern sorgte für Unmut. In der vergangenen Woche kam es während einer Kreistagssitzung zu randalierenden Protesten gegen die Einrichtung der Unterkunft.
Seemann-Katz forderte die Verantwortlichen außerdem auf, auf ihre Wortwahl zu achten, wenn es um die praktischen Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen geht. Sonst könne der Eindruck entstehen, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung grundsätzlich fragwürdig sei: „Wer von Zwang, Überforderung oder überhöhten Kosten spricht, entlässt den Auftrag.“ Auch die Delegierung von Verantwortung an andere politische oder behördliche Ebenen mache die eigene Position unklar.
Gleichzeitig verlangte Seman-Katz, dass die Zahl der Flüchtlinge im Verhältnis zur Einwohnerzahl untergebracht werden müsse. In kleineren Städten plädiert sie dafür, die Unterbringung in Wohnungen zu verteilen.