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Flexibles Jumper-Konzept zur Reduzierung von Wartungsproblemen

Pflege
Eine Pflegefachkraft zieht einem Klienten einen Kompressionsstrumpf an.

Mit einem Modellprojekt für flexibler einsetzbare Fachkräfte will Bayern die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Das Kabinett hat am Dienstag in München beschlossen, auf Anraten von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ein sogenanntes Backup-Konzept in Höhe von 7,5 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre zu finanzieren. Pflege ist laut Holetschek ein großes generationsübergreifendes Thema.

Insgesamt wird es 30 Modellprojekte geben, bei denen je nach Ausstattung unterschiedliche Jumper-Modelle zur Verfügung stehen. Dazu gehören Vertretungsdienste, Vertretungseinheiten oder Vertretungspools, aus denen Fachpersonal in die entsprechende Einrichtung oder Abteilung entsandt werden kann. So werden Personalengpässe bei Festangestellten ohne Unterbrechung der Freizeit etc. ausgeglichen.

Das Vertretungskonzept ist laut Holetschek ein wichtiger Bestandteil verlässlicher Arbeitszeiten und Dienstpläne. Gleichzeitig kann dies die Anzahl und Attraktivität von Zeitarbeit verringern. Ziel ist es, das Angebot nach der Modellierungsphase in den Versorgungsstandard zu überführen.

In Bayern leben derzeit rund 580.000 Pflegebedürftige. Laut Holetschek ist bis 2050 davon auszugehen, dass bis zu einer Million Menschen im Freistaat pflegebedürftig sein werden. Auch in Zukunft will Bayern eine hochwertige medizinische Versorgung wohnortnah anbieten.

Die Garantie von Pflegeplätzen in Bayern bis 2023, die Bundeskanzler Markus Söder (CSU) 2018 versprochen hatte und die auf der Einigung zwischen CSU und dem Bund der Freien Wähler basiert, dürfte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auf Nachfrage erklärte Holetschek, dass zwar ein Ort der Fürsorge für alle „immer noch das Ziel“ sei, das Gespräch sich aber geändert habe. Jetzt geht es auch um die häusliche Pflege und darum, die Strukturen zu schaffen, die Pflege ermöglichen. Dazu gehören Pflegesettings ebenso wie die Rekrutierung von Fachkräften und die Nutzung von Ehrenämtern.

Um Pflege-Burnout zu vermeiden, sollte auch mehr Beratung angeboten werden – zum Beispiel in Form von Resilienz-Workshops und Gruppencoachings.

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