Im neuen Jahr 2022 wartet Deutschland auf Veränderungen im Finanzsektor. Die Höhe des Mindestlohns und der Rente wird steigen, Steuern und Sozialleistungen werden steigen. Darüber hinaus werden weitere Änderungen erwartet, darüber berichtet am Samstag, den 1. Januar Der Spiegel.
Welche Bereiche des öffentlichen Lebens in Deutschland werden von finanziellen Veränderungen betroffen sein? Was ändert sich in Zukunft für die Bewohner des Landes im neuen Jahr? Einzelheiten dazu im Artikel.
Gehalt und Renten
Die wichtigste Neuerung 2022 in Deutschland ist die Anhebung des Mindestlohns. Zuvor wurde berichtet, dass SPD, Grüne und FDP den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde anheben wollen. Die Erhöhung wurde in mehreren Stufen geplant. Nach der aktuellen Gesetzgebung steigt der Mindestlohn ab dem 1. Januar auf 9,82 Euro. Außerdem gibt es ab dem 1. Juli die zweite Erhöhungswelle (bis 10,45 Euro).
Zudem ist für den Sommer eine deutliche Rentenerhöhung geplant. Die genaue Höhe steht noch nicht fest. Allerdings können Rentner in Deutschland schon jetzt mit einer Rentenerhöhung von 4 auf 6 % rechnen.
Steuern
Außerdem gelten ab heute höhere Bemessungsgrundlagen für die Einkommensteuer. Wie funktioniert die neue Regel?
- Alleinstehende mit einem Jahreseinkommen bis 9984 Euro müssen keine Steuern an das Finanzamt zahlen. Für Ehepaare gilt ein doppelter Satz;
- für Alleinerziehende gilt die sogenannte Entschädigung von 4.008 Euro pro Jahr auf unbestimmte Zeit;
- zusätzlich können Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern bis März einen steuerfreien Bonus von bis zu 1.500 Euro zahlen.
Arbeitslosengeld und Kindergeld
Im neuen Jahr steigen die Sätze für Empfänger von Arbeitslosengeld-II (Hartz IV) leicht an.
Änderungen wirken sich auch auf das Kindergeld aus. Damit erhöht sich der Kinderfreibetrag um vier Euro. Außerdem wird erwartet, dass das Kindergeld selbst unverändert bleibt. Doch gleichzeitig müssen laut der aktualisierten Düsseldorfer Tabelle getrennt lebende Eltern ihren Kindern nun etwas mehr Geld für den Unterhalt zahlen.
Wohngeld
Darüber hinaus wird Deutschland ab dem 1. Januar 2022 das Wohngeld für mehr als eine Million Bürger des Landes erhöhen. Insgesamt erhalten rund 640.000 Haushalte Wohngeld. Nach aktuellen Angaben des Ministeriums werden dies mehr als eine Million Menschen sein.
Dadurch erhöht sich 2022 die Höhe des Wohngeldes um durchschnittlich 13 Euro pro Familie. Aber nicht jeder erhält einen festen Betrag an Leistungen. Die Höhe der Zahlungen hängt von der Größe der Familie ab. Beispielsweise erhält eine zweiköpfige Familie ab Januar 2022 durchschnittlich 11 Euro mehr.
Im Jahr 2022 wollen Bund und Länder jeweils 55 Millionen Euro zur Erhöhung dieser Sozialleistung bereitstellen. Diese Daten wurden vom Bauministerium bereitgestellt. Durch diese Entscheidung werden die Ausgaben für Wohngeld im Jahr 2022 auf rund 1,47 Milliarden Euro steigen.
Krankenversicherung
Ab 2022 erhöhen viele gesetzliche Krankenkassen ihre Prämien. Grund dafür sind die Mehrkosten durch die Pandemie.
Zudem wird die Gesetzliche Pflegeversicherung ihren Anteil für die stationäre Pflege nun um einen Anteil aufstocken. Nämlich: 5 % im ersten, 25 % im zweiten, 45 % im dritten und 70 % in allen folgenden Jahren. Außerdem zahlen Kinderlose im Gegenzug künftig einen Beitrag von 3,4 % statt 3,3 %.
Stromkosten
Die Stromkosten werden ab dem neuen Jahr weiter steigen:
- die Heiz- und Tankkosten steigen von 2022 bis 2025. Grund ist der Anstieg der CO₂-Emissionen;
- Öl und Dieselkraftstoff verteuern sich 2022 um rund 1,5 Cent pro Liter, Benzin um 1,4 Cent und Erdgas um 0,1 Cent pro Kilowattstunde;
- Gleichzeitig sinkt aber auch die Höhe der EEG-Umlage spürbar: von 6,5 auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom.
Post, Kurierdienst
Die Änderungen betreffen auch die Post von Deutschland. So erhöht die Deutsche Post im neuen Jahr das Porto für Briefe und Postkarten um jeweils 5 Cent.
Autoversicherung
Außerdem ändern sich ab 2022 die Kfz-Versicherungsprämien. Denn Autos ziehen in neue Klassentypen ein. Was wird dies für die meisten Fahrer bedeuten? Zu höheren Versicherungsprämien. Außerdem wird bis Ende 2022 die „Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge“ verlängert.
Was gilt es zukünftig noch zu beachten?
Es ist erwähnenswert, dass Hybridmodelle in Zukunft finanziert werden können, jedoch unter einer Bedingung. Wenn sie mindestens 60 Kilometer rein elektrisch fahren können. Darüber hinaus werden umfangreiche Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme erforderlich sein, um neue Fahrzeuge zuzulassen.
Was zählt noch?
Bis zum 19. Januar müssen ältere Autofahrer ihren alten Führerschein gegen gefälschte Scheckkarten eintauschen. Dies gilt für die zwischen 1953 und 1958 Geborenen. Personen, die zwischen 1959 und 1964 geboren sind, haben ein zusätzliches Jahr Zeit, um diese Aufgabe zu erledigen.