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Finanzamt Hamburg ermittelt wegen Raubes durch verfolgte Juden

Hamburger Finanzverwaltung
Andreas Dressel (SPD, r), Senator für Finanzen in Hamburg, und Oliver von Wrochem, Vorstand Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, sprechen auf einer Pressekonferenz.

Wenige Tage vor dem Holocaust-Gedenktag hat die Hamburger Finanzverwaltung ein Forschungsprojekt zur staatlichen Ausplünderung verfolgter Juden in Auftrag gegeben. Der Bremer Historiker Jaromir Balcar zeigt in Kooperation mit der Stiftung Gedenk- und Lernstätte Hamburg eine Ausstellung. Der Titel des Projekts lautet «Robbed Before Eviction. NS-Verfolger im Fokus der Hamburger Finanzbehörde ». Wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Montag sagte, stellten die Behörden dafür 203.000 Euro bereit. Anfang 2025 wird im Rathaus eine Wanderausstellung präsentiert.

„Meistens geht die wirtschaftliche Verwüstung der körperlichen und geistigen Verwüstung der Verfolgten voraus, und viele Menschen sind daran beteiligt, und viele Menschen bereichern sich selbst“, sagte Dressel. Balka sagte, die staatliche Geheimpolizei (Gestapo), die die Beschlagnahmung von Eigentum anordnete, sei hauptsächlich an der Plünderung der Verfolgten beteiligt. Die Finanzbehörde Hamburg war damals eine Vermittlungsstelle des Reichsministeriums der Finanzen. “Diese Institution ist eine Art Spinne im Netz der von diesem Staat organisierten Enteignungen”, sagte Barca. Aber auch auf privater Seite gibt es Profiteure, darunter Speditionen und Auktionsveranstalter sowie einfache Bürger.

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