Filterkuss DHB-Frauen wachen mit verrückter Parade auf
Deutsche Handballer setzen ihren beeindruckenden WM-Erfolg fort und machen einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale. Trotz teils haarsträubender Fehler gewann der DHB sein erstes Hauptrundenspiel knapp gegen Rumänien.
Belastungsprobe bestanden, K.-o.-Runde vor der Tür: Deutsche Handballerinnen öffnen dank ihrer Comeback-Fähigkeit und der starken Torhüterin Katarina Filter die Tür zum WM-Viertelfinale. Das Team von Nationaltrainer Markus Gorgisch feierte im vierten Spiel den vierten Sieg und schlug zu Beginn des Hauptspiels Rumänien mit 24:22 (9:12). Vor 2.500 Zuschauern im Jyske Bank Boxen im dänischen Herning wurden Annika Lott und Antje Döll (jeweils 4 Tore) vom Deutschen Handballbund (DHB) zu den besten Pitchern gewählt, der Verband hält immer noch eine makellose Bilanz von 6 Toren: 0 Läufe. Spieler des Abends war Fürth, der Deutschland nach einer chaotischen ersten Halbzeit mit einer hektischen Parade aufweckte.
Gegen die rumänische Mannschaft um Starspielerin Cristina Negou schlief die deutsche Mannschaft, deren Offensive sehr schwach war, von Beginn an ein. Erst in der Pause drehte Deutschland den Spieß um und verwandelte einen Vier-Tore-Rückstand dank verbesserter Filter und verbesserter Offensivabschlussquoten in einen Sieg. Der Aufschwung geht weiter. Ein erneuter Sieg über Serbien (0:6) am Samstag (18 Uhr) könnte der Mannschaft das frühzeitige Ticket für das Viertelfinale sichern. Letzter Gegner in Gruppe drei der Hauptrunde ist am Montag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) der Turnierfavorit Dänemark, der ebenfalls keinen Punkt verloren hat. Die beiden Teams mit den besten Ergebnissen aus den vier Hauptrundengruppen erreichen das Finale.
Völlig falsch angefangen
Drei Tage nachdem das Qualifikationsspiel gegen Polen nach 33 Minuten und 17 Sekunden endete, kam die deutsche Mannschaft einfach nicht ins Spiel. Im Angriff machten Emily Bölk und ihre Teamkolleginnen viele technische Fehler, die das rumänische Team gnadenlos bestrafte. Einen ersten Drei-Tore-Rückstand in der ersten Halbzeit musste Deutschland mit 3:6 (11.) verkraften, da sich im eigenen Angriff eine ungewohnte Spannung ausbreitete. Vizekapitänin Alina Grijseels vergab ihre beste Chance aus 27 Metern, auch Rückraumspielerin Xenia Smits vergab eine Chance zum Konter.
Die rumänische Torhüterin Daciana Hosu war in der Anfangsphase herausragend. Felt half der DHB-Frauenmannschaft, nicht noch weiter ins deutsche Tor zu geraten. „Wir müssen früh handeln“, forderte Gorgisch in der ersten Auszeit. Doch zunächst trat keine Besserung ein. Negu, ein viermaliger Welthandballspieler, der verletzungsbedingt die gesamte Vorrunde verpasste, fand schnell wieder in Form. Divisionsspiel gegen EM-11. In Deutschland waren kaum Ressourcen zu finden. Durch Angriffe kommen immer wieder Fehler hinzu. Rumänien holte mit 7:11 (Tag 28) zum ersten Mal vier Tore zurück.
Erst nach der Pause kam die deutsche Mannschaft besser ins Spiel. Shootingstar Viola Leuchter ist dank ihrer Körpergröße von 1,85 m hinten eine echte Waffe, während Filter von Minute zu Minute stärker wird. Filter hingegen strebt eine Quote von 50 % an. Beim Stand von 15:15 (42. Minute) glich die deutsche Mannschaft erstmals seit Beginn wieder aus. Kurz darauf sorgte Annika Lott (43.) für die Führung. Die deutsche Mannschaft ist jetzt deutlich zuversichtlicher.
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Quelle: www.ntv.de