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Feuerwerk, Münzen und Krawalle: Proteste gegen die DFL

Fußballvereine der DFL haben den Weg für eine strategische Partnerschaft frei gemacht. Viele Fans wollen das nicht akzeptieren. Das Spiel zwischen Paderborn und Mönchengladbach wurde unterbrochen.

Die Fans von Hansa Rostock äußerten ihren Unmut über die DFL. Foto.aussiedlerbote.de
Die Fans von Hansa Rostock äußerten ihren Unmut über die DFL. Foto.aussiedlerbote.de

1. und 2. Bundesliga - Feuerwerk, Münzen und Krawalle: Proteste gegen die DFL

Ausschreitungen in Paderborn, Falschgeld in Mönchengladbach, Transparente auf Schalke: Am Freitagabend wurden erstmals Fan-Proteste gegen die Deutsche Fußball Liga angekündigt.

Beim Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach beendeten die Fans nach zwölf Minuten ihr demonstratives Schweigen, riefen „Scheiße DFL“ und warfen Falschgeld auf das Spielfeld. Das Spiel wurde einige Minuten lang unterbrochen, um Münzen vom Rasen zu entfernen. Auch Fans beider Mannschaften äußerten Unzufriedenheit über das 3:0 (1:0)-Spiel zwischen Paderborn und Hansa Rostock in der zweiten Liga. Ab der 13. Minute zündeten die Rostocker Fans ein Feuerwerk – und das Spiel wurde zweimal unterbrochen. Es kam auch zu schweren Fan-Unruhen. Es soll eine beispiellose Zahl von Hanseaten-Anhängern und Polizisten verletzt worden sein. SC-Geschäftsführer Martin Hornberger schätzte den Schaden wenige Stunden nach dem Spiel auf rund 100.000 Euro.

Lufthansa distanziert sich

Lufthansa-Sportdirektor Christian Walter äußerte sich nach dem Spiel im TV-Sender Sky: „Wir distanzieren uns völlig von der Art und Weise, wie der Protest auf dem Platz stattfand.“ Rostocks Torwart und Kapitän Markus Kolk wurde nach 63 Minuten vom Platz gestellt. Er äußerte sich ähnlich kritisch: „ Es war wirklich nicht nötig, die Raketen abzufeuern, es hätte viel passieren können. Ich bin froh, dass niemand davon getroffen wurde. "

Während des Schalke-Spiels gegen die SpVgg Greuther Fürth beteiligten sich Gästefans am Boykott und zeigten Plakate mit der Aufschrift „Nein zu DFL-Investoren!“

Viele Fans hoffen, mit dem Boykott an diesem Wochenende ihrem Unmut über die Entscheidung der DFL Ausdruck zu verleihen. „Wir sind nicht bereit, tatenlos zuzusehen, wie der deutsche Fußball ausverkauft wird. Um deutlich zu machen, dass der vielgepriesene 12. Mann des Landes nicht bereit ist, als Verhandlungsmasse bei einem Deal mit der DFL eingesetzt zu werden.“ Fragwürdige Investoren, wir werden zwölf Schweigeminuten einlegen“, sagte er in einer Erklärung der Fanszene Deutschland, die am Freitag von mehreren Fangruppen veröffentlicht wurde.

Auf ihrer Gesellschafterversammlung Anfang dieser Woche erhielt die Deutsche Fußball Liga von Profivereinen die Genehmigung, konkrete Verhandlungen mit strategischen Marketingpartnern aufzunehmen. Finanzinvestoren sollen für ihren Anteil an den TV-Erlösen bis zu einer Milliarde Euro bezahlen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 20 Jahre.

Zwölf Minuten Stille

Wenn im Stadion zwölf Minuten Stille herrscht, „werden wir das sehr schnell merken und hören“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß, der am Sonntag mit Stuttgart gegen Bayern München spielt. „Beide haben ihren Platz. Die Kunst besteht darin, beides zusammenzubringen“, sagte er. Dabei gehe es einerseits darum, den Kontakt zum internationalen Fußball nicht zu verlieren, aber auch „auf keinen Fall den Kontakt zu den Fans“ zu verlieren, für die „alles entscheidend“ sei. „Das ist ein schmaler Grat. Man muss den Sorgen der Fans sehr genau zuhören.“

„Wir respektieren die historischen Traditionen, wollen aber den deutschen Fußball weiterentwickeln“, betonte Xabi Alonso, Kollege beim Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen. „Wir haben Fans in Leverkusen, aber auch in Spanien, Argentinien und Japan. Wir müssen eine Perspektive haben, die die Tradition pflegt, aber auch eine Vision entwickelt, weil wir im Dschungel des Fußballs kämpfen, mit der La Liga, der Premier League, der Premier League.“ Gemeinsam kämpfen.“ Serie A und Serie A. „Die Werkself empfängt am Sonntag Eintracht Frankfurt.

Fans schrieben, dass die lebendige Fankultur Deutschlands ein Alleinstellungsmerkmal sei. „Aber deshalb ist unser Engagement im Produkt Bundesliga auch unsere größte Waffe! Wir haben Anteil am Wert des Profifußballs“, heißt es in der Erklärung. „Wir betrachten den Einstieg von Investoren als grundsätzlichen Angriff auf den breiten Breitenfußball in diesem Land. Funktionäre können zwar Medienrechte verkaufen, aber wir können immer noch Einfluss auf unsere eigene Beteiligung am Produkt Bundesliga nehmen.“

Fans kündigten vor Ort an: „Wir werden unsere Kräfte bündeln, um der Gier und Willkür der DFL entgegenzutreten. Der Liga-Geschäftsführer kann dieses desaströse Investitionsprojekt noch stoppen. Wir werden diesen Weg mit großer Aufmerksamkeit verfolgen!“

Statement auf der Website der Dortmund Ultras

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Quelle: www.stern.de

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