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Feuer und Meeresschadstoffe an Bord von Schiffen: Notfallkommando

Havariekommando
Ein Schild weist auf den Standort des Havariekommandos hin.

Wenn Schiffe kollidieren, an Bord ein Feuer ausbricht oder Schadstoffe ins Wasser gelangen – das Einsatzkommando mit Sitz in Cuxhaven koordiniert seit 20 Jahren Notfälle in Nord- und Ostsee. Das Incident Command gab an, seit seiner Gründung 91 sogenannte „komplexe Schadenssituationen“ bearbeitet zu haben, von denen einige innerhalb von Stunden und andere innerhalb von Wochen gelöst wurden.

Erst in diesem Sommer begann die Einsatzleitung, auf den Vorfall zu reagieren. Das Einsatzkommando wurde erneut alarmiert: Der Autofrachter Fremantle Highway war vor der niederländischen Küste niedergebrannt. Auch deutsche Gewässer wären betroffen, wenn es dort zu einem Treibstoff- oder Ölaustritt käme. Benedikt Spangardt, Sprecher des Einsatzkommandos, sagte: „Wir beobachten also sehr genau, helfen bei der Planung und denken darüber nach: Was würde passieren, wenn zu diesem Zeitpunkt Schadstoffe austreten würden?“ Wenn ein Notfall eintritt, was können wir senden?“

Notfälle ändern sich

Frachterbrand, Einsatzbewusstsein auf See. „Die Aufgabe besteht jetzt darin, durchzuhalten“, sagte Einsatzkommandochef Robbie Rayner. „Die Herausforderungen für die Sicherheit im Seeverkehr entwickeln sich rasant. Wir müssen Schritt halten und uns auf die Zukunft vorbereiten.“ LNG-Terminals, Offshore-Windparks, immer mehr Schiffe – seit der Gründung des Unternehmens haben sich die Bedingungen des Notfalls verändert.

Auslöser war damals auch ein brennendes Schiff: Der außer Kontrolle geratene Holzfrachter „Pallas“ lief 1998 auf Grund. Das Feuer lief in der Nähe von Amrum auf Grund und ließ große Mengen Treibstoff austreten, wodurch weitere Menschen starben als 15.000 Seevögel. Ein Ergebnis war die Einrichtung des Notfallkommandos als gemeinsame Agentur zwischen der Bundesregierung und den Küstenstaaten. Das Unternehmen nahm seinen Betrieb im Januar 2003 auf und beschäftigt derzeit fast 50 Mitarbeiter.

Ein wichtiger Akteur für die Sicherheit im Seeverkehr

« Incident Command ist jetzt 20 Jahre alt. „In den Kinderschuhen ist es kein Teenager mehr, sondern ein junger, aber selbstbewusster Mensch und ein bekannter und wertvoller Akteur auf dem Gebiet der Sicherheit im Seeverkehr“, sagte Rayner. Das Einsatzkommando braucht weiterhin Unterstützung von Staaten und der Bundesregierung.

Anlässlich des Jubiläums findet am Freitag (ab 9 Uhr) ein Expertengespräch mit dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) statt, bei dem es unter anderem um Mehrzweckschiffe, Ausrüstung geht für Helikopter und Drohnen sowie die Herausforderungen der Verunfalltenversorgung und die Arbeit der Partnerorganisationen.

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