Das Festspielhaus Baden-Baden setzt im kommenden Jahr verstärkt auf den Tanz und probt künstlerisch den Spagat. Das mit 2500 Plätzen größte deutsche Opernhaus will neben der Präsentation von Stars den «Weg der Entdeckungen gehen». Musik und Tanz sollen in Baden-Baden gleichermaßen erlebbar sein. «Wir werden zu einem Mehr-Generationen-Haus werden müssen», sagte Intendant Benedikt Stampa am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms 2025.
Geplant sind insgesamt 123 Veranstaltungen und sechs Festivals. Dabei sind unter anderem die Berliner Philharmoniker, der Hamburger Choreograph John Neumeier, Dirigent Thomas Hengelbrock und Mezzosopranistin Joyce DiDonato. Ein Höhepunkt ist die Neuinszenierung der Richard-Strauss-Oper «Elektra» unter Leitung von Kirill Petrenko mit den Berliner Philharmonikern im Rahmen der Osterfestspiele (23.3. bis 1.4.2024).
Der Tanz spielt 2024 eine besondere Rolle: Erstmals sind sechs verschiedene Compagnien innerhalb eines Jahres zu sehen – vom Street-Dance der Pariser Banlieues (Compagnie Käfig) über das Hamburg Ballett John Neumeier bis hin zum Joffrey Ballet Chicago.
Mit der Zukunft der Musik beschäftigt sich gleich zu Beginn das Festival «Takeover» (2. bis 11.2.2024) – mit einem tanzenden Chor und Musikern, die elektronische und analoge Klänge vermischen.
Stampa zufolge läuft der Betrieb des Festspielhauses «insgesamt stabil». Während Corona habe man Gäste verloren, aber auch neue hinzugewonnen. Er geht davon aus, dass der privat betriebene Musentempel Ende des Jahres mit einer Auslastung von rund 80 Prozent wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Jahre ist. Besonders hob Stampa großzügige Spenden von mehr als 1500 privaten Förderinnen und Förderern hervor. Deren unermüdliches Engagement trage dazu bei, dass in Baden-Baden Musik auf höchstem Niveau geboten werden könne.