Das Festival Pop-Kultur in Berlin blickt in diesem Jahr musikalisch voraus auf die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Mit der Reihe «Can I Kick It? Yes, You Can!» sollen während des Festivals vom 30. August bis zum 1. September Schnittstellen von Sport, Aktivismus und Popkultur beleuchtet werden. «Sport und Musik sind Teil kultureller Identität, und Fußball ist ein Phänomen der Popkultur und ein Spiegelbild unserer Gesellschaft», heißt es dazu in dem am Mittwoch in Berlin präsentierten Programm.
Mit mehr als 100 Konzerten, Lesungen, Diskussionen, Filmen und anderen Veranstaltungen hat sich das 2015 erstmals organisierte Festival weitere Schwerpunkte vorgenommen. So sollen beim «Fokus Ukraine» Kulturschaffende aus dem vom russischen Angriffskrieg geprägten Land im Mittelpunkt stehen. Mit «African & Diasporic Perspectives» will das Festival Afro-Pop als globales Phänomen präsentieren.
Gemeinsam mit dem Goethe-Institut wird acht jungen Musikerinnen und Musikern ein Aufenthalt in Berlin mit Studiobesuchen oder Konzerten ermöglicht. Zudem sind Auftritte von Künstlerinnen und Künstlern eines Residenzprogramms vorgesehen, das Arbeitsaufenthalte im Ausland und in Berlin vorsieht.
Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es in diesem Jahr nach Angaben von Festivalleiterin Katja Lucker keine Unterstützung von Seiten der israelischen Botschaft in Berlin. Das hatte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Boykottaufrufen einzelner Künstlerinnen und Künstler geführt. «Wir machen keine Zugeständnisse», sagte Lucker zu Boykottdrohungen. «Wir sind ein Musikfestival, ein Kulturfestival. Es geht darum, Kunst zu präsentieren.»