NRW-Landesbildungsministerin Dorothee Feller (CDU) will das angekündigte Maßnahmenpaket gegen den Lehrermangel zügig umsetzen. Feller sagte am Mittwoch auf WDR 5 „Morgenecho“, das Ministerium passe derzeit Gesetze und Verordnungen an und bereite Anweisungen für die Regionalregierungen vor. Im Frühjahr soll alles fertig sein.
Beispielsweise müssen Prüfungsordnungen angepasst werden, um Quereinsteigern wie Gymnasiallehrern eine Anstellung an Grundschulen zu ermöglichen. Bezirksregierungen brauchen klare Anweisungen zum geplanten Einsatz von Alltagshelfern. Sogenannte Alltagshelfer sollen laut Feller Kinder ins Bad begleiten oder ihnen beim Jackenanziehen oder beim Ausmisten der Schultasche helfen. Das Ministerium wird diejenigen, die bereits am Rande aktiv sind, anleiten. Feller bekräftigte, dass Lehrerengpässe nicht durch Überstunden ausgeglichen werden sollten.
Nach früheren Angaben des Bildungsministeriums sind etwa 8.000 Stellen für Lehrkräfte unbesetzt. Um Abhilfe zu schaffen, schlug Feller im Dezember eine Reihe von Maßnahmen vor.
Lehrkräftemangel ist laut dem am Mittwoch veröffentlichten Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung derzeit das größte Problem deutscher Schulen. Zwei Drittel von mehr als 1.000 bundesweit befragten Schulleitern nannten den Personalmangel als größte Herausforderung.
„Bei einem eklatanten Fachkräftemangel werden Kinder und Jugendliche nicht ausreichend gefördert“, sagt Anne Deimel, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Bildung und Erziehung NRW (VBE). „Das ist eine Anklage gegen unsere Gesellschaft.“