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Feierliches Gedenken an Rouven Laur - Besorgnis über Kundgebungen am Freitag

Nach mehreren Tagen politischer Debatten steht an diesem Freitag das Gedenken an den getöteten Polizeibeamten im Mittelpunkt. Unterdessen wächst in Mannheim die Sorge vor möglichen Konfrontationen während der Proteste.

Nancy Faeser (l.) legt mit Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, Blumen...
Nancy Faeser (l.) legt mit Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, Blumen nieder.

Mannheimer Messerattacke - Feierliches Gedenken an Rouven Laur - Besorgnis über Kundgebungen am Freitag

Eine junge Polizistin trauert mit ihren Kollegen, als ein Mann sich vor einem Meer an Blumen in Mannheims Markt niederschlägt. Videos online zeigen, wie sehr das tödliche Messerangriff in Mannheim die Menschen nicht nur in der Stadt, sondern auch darüber hinaus emotional beeinflusst hat. Der 29-jährige Polizist, Rouven Laur, verlor sein Leben, nachdem er am Freitag angegriffen wurde. Ein 25-jähriger afghanischer Mann verletzte fünf weitere, als er mit einem Messer die Teilnehmer der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) angriff. Der Messerangriff hat jedoch zu einer politischen Debatte über strengere Abschiebungen geführt und Sorgen über mögliche Auseinandersetzungen bei zukünftigen Demonstrationen in der Stadt ausgelöst.

Eine Woche nach dem Ereignis soll der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Rouven Laur in Mannheim ehren. Er wird von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) begleitet. Die Landesregierung hat angefordert, dass Mitarbeiter der Ministerien, Schulen und Landtags am 11:34 Uhr - der genauen Zeit des tödlichen Angriffs auf den Polizisten - eine Minute Stille halten.

Währenddessen ruft die AfD zu einer Protestdemonstration gegen Islamismus am Markt am Freitag um 18:00 Uhr auf. Gleichzeitig ist eine antifaschistische Gegenkundgebung geplant. Die Stadt hat am Dienstag die Veranstaltungen, wie Demonstrationen, auf dem Marktplatz vorübergehend verboten. Sie hat den Platz als Stätte der Erinnerung bis zum 16. Juni bezeichnet. Die AfD klagte gegen dieses Verbot - das Verwaltungsgericht Karlsruhe erteilte am Donnerstag Notstandshilfe. Die Stadt hat Berufung eingelegt, und das Verwaltungsgericht Baden-Württemberg muss nun entscheiden. Die Stadt möchte die Demonstration auf dem benachbarten Paradeplatz abhalten.

"Wir wollen zwei Tage vor der Europawahl dort demonstrieren, wo islamistischer Terror schlug, um einen klaren politischen Aufruf im ganzen Reich zu senden", erklärte der Vorsitzende der AfD Baden-Württemberg, Markus Frohnmaier.

In Erwartung der geplanten Demonstrationen am Freitag äußerten die Stadträte ihre Besorgnis. Bereits am Sonntag gab es angespannte Momente am Markt. Ein interparteilicher Bund forderte eine Vigile gegen Gewalt und Hass. Gleichzeitig fand eine Demonstration der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, auf dem Markt unter dem Slogan "Rückwanderung hätte dieses Ereignis verhindert!" statt. Auf dem Internet gibt es Videos, die zeigen, wie Demonstranten eine menschliche Kette im Stadtzentrum schaffen, während die Polizei mit einer Gruppe von Antifa-Aktivisten kämpfte. Diese Aktivisten schwangen rote Fahnen und setzten Bengalos; sie riefen "Nazis raus" auf dem Markt.

Die fünf verletzten Männer müssen sich noch nach einem Wochenende um die Folgen kümmern. Ein Vertreter von Pax Europa, Stefanie Kizina, offenbart, dass sie alle noch in Schock sind. "Man muss sich zusammenziehen, man muss es zuerst verarbeiten", sagt sie. "Wir haben immer mit dem Risiko gelebt, dass es so schlimm wird, dass es so schlimm wird". Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger musste aufgrund von Blutverlusten ins Krankenhaus zurückkehren. Der 59-jährige wird nicht in der Lage sein, in der Arbeit zurückzukehren, zumindest in den nächsten vier bis acht Wochen.

Pax Europa wird nun mehr Wert auf die Sicherheit ihrer Mitglieder legen. "Es gibt keine mehrere Veranstaltungen ohne Gitter", sagt Kizina. "Die Polizei zahlt mehr Aufmerksamkeit auf uns".

Die Polizeibeamten, die an dem Ereignis beteiligt waren, erhalten psychologische Betreuung. Ein Sprecher der Mannheimer Polizei wählte nicht zum Thema zu sprechen. Am Dienstag sprach der Präsident der Mannheimer Polizei, Ulrike Schäfer, nur über die Beamten, die psychologische Unterstützung erhalten.

Die kriminalpsychologische Ursula Gasch erklärte dem "Mannheimer Morgen" (Freitagsausgabe), dass Ereignisse wie dieser tödliche Messerangriff mit einem tödlichen Ausgang zu einer kollektiven Reaktion von Schock und Trauer führen. Sie erklärte, dass Begriff wie "Polizeikultur" oft negativ konnotiert seien, aber die Solidarität, die für die Beherrschung von lebensgefährlichen Situationen notwendig sei, zeigen. "Ein Angriff auf einen Polizisten wird folglich als Angriff auf jeden Polizisten, überall, empfunden".

Trotzdem sind die Polizeibeamten nach mehr als einer Woche noch immer von der Tragödie betroffen, wie Ralf Kusterer, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, beschreibt. "Die Leute sind natürlich auch enttäuscht", sagt er, beschreibend die Stimmung unter den Beamten. "Die Enttäuschung gegenüber der Politik ist enorm". Nach solchen Ereignissen finden häufig umfangreiche politische Diskussionen und Forderungen statt, aber nichts scheint sich am Ende zu ändern. Deshalb ist es wichtig, konkrete Maßnahmen wie weiteres Schulung, Schutzausrüstung und Behandlung von Verletzungen nach Angriffen zu diskutieren.

Die Polizeigewerkschaften untersuchen auch bessere psychologische Unterstützung für Polizeibeamte nach traumatischen Ereignissen. "Es ist wichtig, dass Polizeibeamte die Unterstützung bekommen, die sie nach solchen Ereignissen brauchen", sagt Kusterer. "Sie dürfen nicht allein mit ihren Gefühlen gelassen werden".

Gasch stimmte zu: "Die psychologische Wirkung auf Polizeibeamte nach einem Angriff ist entscheidend. Sie müssen Unterstützung bekommen, um mit dem emotionalen Lasten tragen zu können".

Der tödliche Messerangriff hat eine heftige Diskussion über engernde Deportationen ausgelöst. Als Reaktion plant Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Deportation von schweren Straftätern nach Afghanistan und Syrien wieder aufzunehmen. Scholz sagte im Bundestag am Donnerstag, "Solche Straftäter sollen deportiert werden, selbst wenn sie aus Afghanistan und Syrien kommen. Ihr Gefährdungspotential hat sich nicht verringert."

Es ist unklar, wie Scholz dieses Ziel erreichen will. Das Bundesinnenministerium arbeitet derzeit an den praktischen Methoden für die Umsetzung und hat bereits Gespräche mit den Nachbarländern Afghanistans geführt.

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