Die FDP im Kieler Landtag hat den Umgang mit den Einnahmen aus der Schlammdeponie Nordseeelbe kritisiert. „Hamburg hat im Rahmen des alten Abkommens zusätzlich 330.000 Tonnen Hafenschlamm verklappt, das ist ein Vorgeschmack, obwohl die vereinbarten 1,5 Millionen Tonnen längst aufgebraucht sind und es kein Folgeabkommen mit dem Land Schleswig-Holstein gibt“, so der Fraktion zuständig für besagte Annabelle. Krämer nach Beratungen im Finanzausschuss am Donnerstag. Noch irritierender war, dass die Grünen ohne großen Protest zustimmten.
„Das mag daran liegen, dass die Stiftung Nationalpark Wattenmeer weiterhin 5 Euro pro Tonne für die Deponierung verlangt, die sie eigentlich künftig haben müsste“, mutmaßt Krämer. Nach einstimmigem Parlamentsbeschluss müssen die Einnahmen aus Nebenverträgen nach Vertragsende vollständig an den allgemeinen Staatshaushalt abgeführt werden. „Offensichtlich ist dies nicht geschehen, im Gegenteil, weiteres Dumping wurde geduldet und Zahlungen an die Stiftung akzeptiert“, kritisierte einer der Finanzpolitiker der Stiftung. Wie das Geld dort ausgegeben wird, ist überhaupt nicht klar. „Das muss aufhören, das ist schließlich der Wille des ganzen Parlaments“, sagte Krämer.
Die Diskussion um die Deponierung von Klärschlamm ist diese Woche erneut hochgekocht, obwohl sich Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen kurz vor Weihnachten geeinigt haben. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) versuchte erneut, den Elbschlick nahe der Vogelschutzinsel Scharhörn zu versenken, stieß aber auf deutlichen Widerspruch aus den Nachbarländern.