Bayerns FDP-Landeschef Martin Hagen hofft trotz ausbaufähiger Umfragewerte seiner Partei auf eine Koalition mit der CSU im Herbst. Hagen bekundete in einem Gespräch mit «Straubinger Tagblatt» und «Abendzeitung» (Montag), dass er den Wiedereinzug in den Landtag erwartet: «Ich rechne fest damit, dass es am 8. Oktober klappt», sagte Hagen. «Ich glaube, dass es gut für unser Land wäre, wenn eine liberale Partei nicht nur im Landtag eine starke Stimme hat, sondern möglichst auch Teil der Regierung ist.»
Hagen kritisierte insbesondere die Freien Wähler, den bisherigen Koalitionspartner der CSU: «Hubert Aiwanger performt als Wirtschaftsminister meiner Meinung nach ähnlich schlecht wie sein Kollege Michael Piazolo im Kultusministerium: Er kümmert sich nicht um den Fachkräftemangel, nicht um den Bürokratieabbau, nicht um bezahlbare Energieversorgung oder Digitalisierung.» Stattdessen spreche Aiwanger «übers Gendern, übers Fleischessen und über Winnetou. Über Nebenthemen also, die den Wirtschaftsstandort Bayern nicht voranbringen.»
In der jüngsten Umfragen zur bevorstehenden Landtagswahl am 8. Oktober lag die FDP unter der Fünf-Prozent-Hürde, die CSU bei 39 Prozent und Aiwangers Freie Wähler bei elf Prozent.