Das neue Schiffshebewerk in Niederfinow wird als technische Meisterleistung gefeiert und lockt bereits im ersten Jahr seiner Bauzeit mehr in- und ausländische Touristen an. Das gab der Reiseveranstalter am 4. Oktober anlässlich des einjährigen Jubiläums des Gebäudes bekannt. Vor einem Jahr weihte Bundesverkehrsminister Volker Wissing die rund 400 Millionen Euro teure Anlage nach mehrjährigen Verzögerungen ein. Mit Hilfe des Schiffshebewerks im Bezirk Banim überwinden Schiffe auf der Wasserstraße Oud-Havre einen Höhenunterschied von 36 Metern.
„Das neue Schiffshebewerk hat zu einem deutlichen Anstieg der Besucherzahlen geführt und das Besucherinteresse ist weiterhin groß“, sagt Jan Mönikes, Geschäftsführer der städtischen Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Niederfinow. In den letzten 12 Monaten erlebten rund 150.000 Besucher die vielfältigen touristischen Angebote. Die Zahl der Touristen ist im Vergleich zu den Vorjahren um etwa ein Drittel gestiegen. Mittlerweile kommen sie aus ganz Deutschland und dem Ausland, rund 20 % davon aus Polen.
Das Wasser- und Bauamt gab am Montag bekannt, dass es mit dem Betrieb des neuen Aufzugs zufrieden sei. Rolf Dietrich, der Leiter der Behörde, sagte, einzelne Störungen blieben zwar bestehen, würden aber in der Regel noch am selben Tag behoben. Ihm zufolge ist die Betriebsbereitschaft der Kanalstufe Niederfinow an allen Tagen des ersten Betriebsjahres gewährleistet, da die alten Hebewerke gemeinsam mit der neuen Anlage weiterhin Schiffe spülen.
Gegen Ende des Jahres 2022 musste das neue Schiffshebewerk eine Pause einlegen, da es aufgrund eines Vorfalls für mehrere Wochen stillgelegt werden musste. Dann sorgte der 90 Jahre alte Aufzug daneben für die Schleuse.
Nach Angaben der Waterways New Construction Authority wurden von Oktober 2022 bis September 2023 insgesamt 8.945 Schiffe gesperrt, davon 5.448 durch neue Schiffshebewerke und 3.497 durch alte Schiffshebewerke. Dazu gehören etwa 2.700 Frachtschiffe sowie Passagier- und Sportboote, die die Aufzüge nutzen. Dietrich sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die Frachtmengen noch nicht wesentlich gestiegen seien. Allerdings geht er davon aus, dass der Containerverkehr auf der Wasserstraße Oderhaven durch den Ausbau des polnischen Seehafens Stettin zunehmen wird.
Im November wird das neue Schiffshebewerk wie geplant für zwei Wochen (6. bis 17. November) wieder in Betrieb genommen. ) hat aufgrund von Renovierungsarbeiten den Betrieb eingestellt.