Wegen des Lehrermangels hat die Quereinschulung an Schulen in Brandenburg ab 2015/16 deutlich zugenommen: Damals waren es noch gut 1000, etwa 5,7 % aller Lehreranteile, aber die Zahl hat sich in diesem Schuljahr kontinuierlich auf 3.222 erhöht – 15,4 % aller Lehrkräfte sind mittlerweile Quereinsteiger. Damit reagiert die Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag. Damit ist fast jede sechste Lehrkraft an brandenburgischen Schulen Quereinsteiger.
Sonderschulen haben derzeit mit 32,6 % die höchste Rate an Berufswechseln. Auch der Anteil der Quereinschreibungen an Grund-, Haupt- und Berufsschulen ist hoch: derzeit 17,0 % an Grundschulen, 19,9 % an Hauptschulen und 13,7 % an Berufsschulen. Quereinschreibungen sind in den Gymnasien durchweg am niedrigsten: Die Zahl ist von 36 (1,0 %) in 2018/19 auf 95 (2,7 %) in diesem Jahr gestiegen.
Der größte Mangel an ausgebildeten Lehrkräften zeigt sich in den weiter von Berlin entfernten Gebieten des Landes: Im Landkreis Prignitz ist der Anteil der Quereinsteiger mit 24,3 % am höchsten. Fast jeder vierte Lehrer wechselt den Beruf. Den geringsten Anteil hatte dagegen die Landeshauptstadt Potsdam mit 5,8 Prozent, gefolgt vom benachbarten Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 9,2 Prozent.
Mehr als 20 % der Quereinsteiger – also jeder fünfte herausragende Lehrer – kommen aus Frankfurt (Oder) (23,8 %), Ostprignitz-Ruppin (24,0 %), Oberspreewald-Lausitz (22,3 %) und der Uckermark (22,2 %) Unterrichtsbereiche. In Cottbus arbeiten 21,5 % der Quereinsteiger an der Schule, im benachbarten Spree-Neiße-Kreis sind es genau 20,0 %.
Lehrkräfte von Quereinsteigern ohne Lehramtsstudium absolvieren eine Zusatzqualifikation. Ab dem Schuljahr 2014/15 blieb der Anteil der Quereinsteiger bei knapp 5 Prozent, da dies vor allem den Unterricht von Meistern an Berufsschulen oder Sonderpädagogen an Förderschulen betraf, die nicht unbedingt einen Unterricht benötigen Qualifizierung nach Angaben des Bildungsministeriums .