Bundesliga - Fans zögern, DFL-Investoren aufzunehmen
Der offizielle Deal lautet, ob die Fans es glauben oder nicht: Deutschland Organisierte Fans im ganzen Land äußern ihren Unmut über Investorendeals für Tennis, Chocolate Taylor und Big Poster.
Auf einem Banner am Stadion stand: „Wir machen nicht Teil eures Deals – scheiß auf die Deutsche Fußball Liga!“ Am vergangenen Montag stimmten 36 Proficlubs mit der nötigen Mehrheit dafür, der DFL die Aufnahme konkreter Verhandlungen mit strategischen Vermarktungspartnern zu genehmigen. Viele Anhänger machten am Wochenende deutlich, dass sie sich weiterhin verteidigen wollen.
Tennis in Bochum
In Bochum musste das Spiel des VfL gegen den 1. FC Union Berlin abgebrochen werden. Zwölf Minuten später warfen Liga-Fans passend zur Vorweihnachtszeit Tennisbälle und Schokoladenmünzen auf den Rasen. Es ging weiter, bis das Spielfeld etwa vier Minuten später geräumt wurde. Gleichzeitig kassierte Bochums Offensivspieler Takuma Asano einen Taylor.
Auch bei Darmstadt 98 flog Chocolate Telles auf den Rasen, doch das Spiel gegen Wolfsburg wurde unterbrochen, als im Strafraum der Gäste ein Feuerwerk gezündet wurde. Wie anderswo äußerten die Fans nicht nur Kritik an der DFL. „Unser Votum hätte DFL-Investoren stoppen sollen“, hieß es auf einem Plakat für die Fans in Darmstadt, die Neuankömmlinge, die für einen Deal stimmten.
Hoffenheim-Geschäftsführer Alexander Rosen verteidigte am Sonntag den Einstiegsplan der Investoren und rief die Fans zu mehr Akzeptanz auf. „Grundsätzlich haben aktive Fans das Recht, ihre Gegner im Stadion sehr demonstrativ zu präsentieren. Andererseits muss man ein Stück weit akzeptieren, dass sich die Liga weiterentwickeln muss“, sagte Rosen laut Bild. Finanzinvestoren sollen für ihren Anteil an den TV-Erlösen bis zu einer Milliarde Euro bezahlen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 20 Jahre.
Auch andere Beamte äußerten sich zu der Debatte. Für sie ist dieses Thema kommunikationssensibel. Einerseits wollen sie die Fans nicht verärgern, andererseits sehen viele von ihnen die finanziellen Vorteile, die es mit sich bringt, Investoren zu werden. Viele Aussagen klingen gleich.
Fans machen sich Sorgen um die Zukunft des Fußballs
„Beides hat seine Berechtigung. Die Kunst besteht darin, beides zu vereinen“, sagte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß nach der Ankündigung des organisierten Protests bei „Germany Fans Live“. Dabei gehe es einerseits darum, den Kontakt zum internationalen Fußball nicht zu verlieren, aber auch nicht den Kontakt zu den Fans zu verlieren, für die „alles zählt“. „Das ist ein schmaler Grat. Man muss den Sorgen der Fans sehr genau zuhören.“
Viele Fans machen sich Sorgen um die Zukunft des deutschen Fußballs, obwohl sie ihn lieben. Sie fürchten den Einfluss der Investoren und werfen der DFL Profitgier vor. „Ein 20-Jahres-Vertrag öffnet auf lange Sicht eine Büchse der Pandora, die eine weitere Beteiligung von Investoren nicht ausschließt – ganz im Gegenteil“, heißt es in einer Erklärung von Zahlreiche Super-Szenarios.
Um die Konstanz des „12. Mannes“ bei den Fans aufrechtzuerhalten, blieb es in den ersten 12 Minuten in vielen Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga ruhig. Fans machen dann auf sich aufmerksam, indem sie beleidigende Sprüche skandieren oder Gegenstände auf das Spielfeld werfen. Das Zweitligaspiel zwischen Paderborn und Hansa Rostock musste am Freitag sogar zweimal unterbrochen werden. Auch in Rostock kam es zu schweren Fan-Ausschreitungen.
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Quelle: www.stern.de