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„Fahndungsfoto“: Als der Angeklagte vor der Kamera stand

Mug Shot
Dieses Polizeifoto oder auch «mug shot» zeigt John Eastman, einen ehemaligen Anwalt des US-Präsidenten Trump.

Das ist nicht mehr überall die Norm: Polizeifotos von Angeklagten, in den USA als „Mugshots“ bekannt. Aber in Georgia verlangt das Gesetz Fotos, um Verdächtige zu identifizieren.

Hier steht der ehemalige US-Präsident Donald Trump vor Gericht, weil er versucht hat, sich in die Wahl einzumischen. Und der zuständige Sheriff hatte bereits im Vorfeld betont: Er werde nicht anders behandelt als andere.

Digitale Industrie

Wörtlich „Fahndungsfoto“ bedeutet ein Foto des Gesichts. Der Begriff setzt sich aus den umgangssprachlichen Begriffen „mug“ für ein Gesicht und „shot“ für einen Schnappschuss oder eine Aufnahme zusammen. Laut Merriam-Webster wurde das Wort erstmals 1950 verwendet.

In der Vergangenheit mussten Festgenommene häufig Tablets mit persönlichen Daten in die Kameras für polizeiliche Aufnahmen einlegen, die eine eindeutige Identifizierung gewährleisten sollen. Im Zeitalter der digitalen Fotografie werden diese alle in Metadaten erfasst.

In den Vereinigten Staaten hat sich in den letzten Jahren eine digitale Industrie rund um Polizeifotos entwickelt. Während früher die meisten Polizeifotos in den Archiven verstaubten und nur in besonders aufsehenerregenden Fällen an die Presse gelangten, überschwemmen die Bilder heute kommerzielle Websites.

Die offizielle Website wählt diese Fotos automatisch aus und veröffentlicht sie. Geschäftsmodell: Den Angstfaktor vor mutmaßlichen Kriminellen nutzen, um Internetverkehr zu generieren und Werbeflächen zu verkaufen. Oder Sie werden dafür bezahlt, entsprechende Fotos von dieser Seite zu entfernen. Einsamkeit: Das Internet vergisst nie.

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