Angesichts des großen Fachkräftemangels in vielen Bereichen der Wirtschaft will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Einwanderung von ausländischen Arbeitskräften nach Deutschland beschleunigen. Dazu müssten die Verfahren zur Erteilung der Visa digitalisiert werden, betonte Faeser am Dienstag nach einem Besuch im Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten in Brandenburg/Havel. «Die Möglichkeit, die Anträge online zu stellen, wird gerade auf den Weg gebracht», kündigte die Ministerin an.
Die zweite Stellschraube sei der Abbau von bürokratischen Hemmnissen, sagte Faeser. Dafür müssten das Innen-, Außen- und Arbeitsministerium bürokratische Hürden in den entsprechenden Gesetzen abbauen. Auch daran werde in den drei Ministerien intensiv gearbeitet, versicherte sie. «Wir brauchen die Einwanderung von Fachkräften», betonte Faeser. «Damit mehr Menschen zu uns kommen, müssen wir die Verfahren vereinfachen und beschleunigen.»
Das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten bearbeitet Visa und stellt damit die Weichen dafür, dass Fachkräfte einwandern können. Das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz sieht in Deutschland unter anderem die Einführung einer sogenannten Chancenkarte vor. Je nach Sprachkenntnis, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug sollen arbeitswillige Ausländer Punkte bekommen können, die sie zum Erhalt dieser Chancenkarte berechtigen. Sie dient dann als Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr.