Das Land Thüringen will bei der Ausbildungsvorbereitung für junge Menschen aus dem Ausland oder mit Migrationshintergrund neue Wege gehen. Geplant war die Gründung einer „Deutschen Berufsschule“ (GPS), um Schulabgänger aus dem Ausland für eine Ausbildung in Thüringen zu gewinnen und vorzubereiten. Das sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Freitag auf Anfrage. Er bestätigte den entsprechenden Bericht der Zeitung Funke Medien Thüringen. Es soll voraussichtlich im September dieses Jahres starten, rund 300 junge Menschen leben bereits in Thüringen.
Es ist geplant, die Kapazität über einen Zeitraum von sieben Jahren auf 5.000 junge Menschen zu erweitern. „Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels im Freistaat geleistet werden“, sagte ein Sprecher des Ressorts. Es dient der Vermittlung von Deutschkenntnissen und interkulturellen Kompetenzen sowie von Praktika und Kontakten zu Thüringer Unternehmen.
Das vorhandene Arbeitskräftepotenzial in Thüringen ist Experten zufolge weitgehend ausgeschöpft – Unternehmen haben es zunehmend schwerer, offene Ausbildungs- und Stellen zu besetzen. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, es gebe bereits einzelne Projekte zur Rekrutierung von Fachkräften im Ausland, „das wollen wir jetzt systematisch angehen“.
Ziel ist es, junge Menschen ab 18 Jahren in Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit anzusprechen, die an einer Ausbildung in Deutschland interessiert sind und über einen anerkannten Abschluss verfügen. Sie besuchen ein Jahr lang eine Thüringer Schule und bereiten sich auf den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie das Leben in Deutschland vor. Am Ende der einjährigen Ausbildung zum Diplom soll ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen werden. Die Schule wird zunächst mit der National Development Corporation assoziiert.
Die Planung des Campuskonzepts umfasst Internats- oder Wohnheimunterkünfte sowie Lehr- und Lernräume und Werkstätten. Geplant ist der Aufbau eines GPS in einer mittelgroßen Stadt in Thüringen. Weitere kleinere Standorte sind in Nordthüringen, Ostthüringen, Südthüringen und Westthüringen geplant. Wo, habe ich noch nicht entschieden.