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Fachkräftemangel in der Chipindustrie

In der Chipindustrie gibt es rund 82.000 offene Stellen. Gelingt es nicht, die Fachkräftelücke zu schließen, sind sowohl Neuansiedlungen als auch der Ausbau bestehender Chipfabriken gefährdet.

Mitarbeiter des Chipkonzerns Infineon arbeiten in einem Reinraum einer Chipfabrik. Foto.aussiedlerbote.de
Mitarbeiter des Chipkonzerns Infineon arbeiten in einem Reinraum einer Chipfabrik. Foto.aussiedlerbote.de

Arbeitsmarkt - Fachkräftemangel in der Chipindustrie

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW) zeigt, dass immer mehr Stellen in der deutschen Chipindustrie nicht besetzt werden können. Im vergangenen Jahr stieg der Bedarf an Fachkräften in 117 Berufen mit spezifischem Bezug zur Halbleiterindustrie rasant an, berichtet das IW Köln. Obwohl es in der nationalen Halbleiterindustrie im Jahr 2021/22 rund 62.000 offene Stellen gibt, schätzen Experten, dass die durchschnittliche Zahl im Jahr 2022/23 bei 82.000 liegen wird. Zuvor hatte die Rheinische Post über den Bericht des IW für die Branchenverbände BDI und Zvei berichtet.

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Laut IW werden für jede Stelle Mitarbeiter mit einer Berufsausbildung für spezielle Aufgaben gesucht. Dieser Gruppe fehlen derzeit mehr als 40.000 qualifizierte Bewerber. Besonders große Nachfrage besteht nach Fachkräften mit Kenntnissen im Bereich Elektrotechnik und Mechatronik.

Etwa ein Drittel der offenen Stellen sucht Fachkräfte, meist mit Hochschulabschluss, die typischerweise hochkomplexe Tätigkeiten wie die Planung und Steuerung von Produktionsprozessen übernehmen. Es werden rund 30.000 Fachkräfte fehlen, schreibt Studienautorin Sabine Köhne-Finster.

Etwa jeder sechste Arbeitsplatz (ca. 12.200) sucht Fachkräfte wie Techniker oder Meister, die komplexe Tätigkeiten ausführen oder Produktionsabläufe überwachen können.

IW sagte, die Qualifikationslücke könne den erfolgreichen Aufbau neuer Chipfabriken und den Ausbau bestehender Fabriken gefährden. Als Gegenmaßnahme empfiehlt Köhne-Finster die Ausbildung von Gehilfen in der Metallindustrie und die Erhöhung der Frauenbeschäftigung. „Es sollte auch mehr Anreize geben, um ältere Arbeitnehmer zu längeren Arbeitszeiten zu motivieren.“ Es seien weitere Anstrengungen erforderlich, um ausländische Fachkräfte anzuziehen.

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Quelle: www.stern.de

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