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Exportverbot für Plastikmüll in mehrere Länder

Wo soll der ganze Plastikmüll entsorgt werden? Durch Exportverbote will der EU-Gesetzgeber vor allem verhindern, dass EU-Abfälle in Drittstaaten Umweltschäden verursachen.

Menschen spazieren über einen mit Plastik verschmutzten Strand an der Elfenbeinküste..aussiedlerbote.de
Menschen spazieren über einen mit Plastik verschmutzten Strand an der Elfenbeinküste..aussiedlerbote.de

Exportverbot für Plastikmüll in mehrere Länder

Künftig darf Plastikmüll aus der EU nirgendwo auf der Welt fließen. Wie das EU-Parlament mitteilte, haben sich EU-Nationalvertreter und Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments in Brüssel auf ein Exportverbot für Plastikmüll in Länder außerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geeinigt. Dies bedeutet ein zunächst Verbot des Exports von Plastikmüll in weite Teile Afrikas oder Asiens.

Wie die EU-Länder jedoch in einer Erklärung schrieben, haben Länder außerhalb der OECD fünf Jahre nach Inkrafttreten der neuen Regeln die Möglichkeit, Ausnahmen zu beantragen. Dafür muss die Abfallwirtschaft in diesen Ländern allerdings bestimmte Anforderungen erfüllen.

Die Europäische Kommission kündigte den Deal an, mit dem die EU-Gesetzgeber hoffen, zu verhindern, dass der Export von Kunststoffabfällen in Drittländern Umweltschäden verursacht. „Die EU wird letztlich die Verantwortung für ihren Plastikmüll übernehmen“, sagte die EU-Abgeordnete Pernille Weiss von der christdemokratischen EVP-Fraktion. Nach Angaben des Parlaments soll die Verordnung zweieinhalb Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes gelten. Der Deal bedarf noch der formellen Zustimmung des Parlaments und der EU-Länder.

Darüber hinaus wird es künftig generell strengere Anforderungen an den Export von Abfällen geben. Ende 2021 schlug die Europäische Kommission strengere Abfallexportregeln vor, um Umwelt und Gesundheit besser zu schützen. Andere konventionelle Abfälle können nur dann in Nicht-OECD-Länder exportiert werden, wenn sie umweltfreundlich und unter Einhaltung internationaler Arbeitsnormen und Arbeitnehmerrechte verarbeitet werden. Einer parlamentarischen Ankündigung zufolge wird die Europäische Kommission eine Liste solcher Empfängerländer erstellen, die mindestens alle zwei Jahre aktualisiert wird.

Nach Angaben der Kommission exportierte die EU im Jahr 2020 rund 33 Millionen Tonnen Abfall. Dadurch gelangt der meiste Abfall in die Türkei, aber auch in Länder außerhalb der OECD wie Indien, Indonesien und Pakistan. Forscher schätzen, dass jedes Jahr 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren landen. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung pro Minute.

Quelle: www.dpa.com

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