Science Fiction und Fantasy im Fokus der Forschung: Mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 36 Ländern wollen sich ab kommendem Dienstag in Dresden einem faszinierenden Kapitel der Literatur und Filmkunst widmen. «Das Spannende an Genres wie Science Fiction, Fantasy und Horror ist, dass sie unsere gewohnte Realität verfremden und spekulative Weltentwürfe durchspielen, die unseren vertrauten Denk- und Handlungsmustern einen Spiegel vorhalten», erklärten die Organisatoren der fünftägigen Tagung, Julia Gatermann und Moritz Ingwersen, am Freitag in Dresden. Sie ermöglichten eine kritische Reflexion über gesellschaftliche Ängste, Wünsche und Machtstrukturen.
Die Veranstaltung in Dresden ist als gemeinsame Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Fantastikforschung und der amerikanischen Science Fiction Research Association konzipiert. Unter dem Titel «Disruptive Imaginations» will sich die Konferenz dem breiten Feld gesellschaftlicher Störungen und Brüche widmen, die zu sozialer Veränderung und einer Verschiebung der Wahrnehmungen führen können, hieß es. Dabei soll es unter anderem um die Frage gehen, welchen Einfluss etwa Klimawandel, Pandemie und Krieg oder gesellschaftliche Erscheinungen wie Rassismus und Sexismus auf die spekulative Literatur ausüben.