Der verurteilte Ex-Manager des bankrotten Goldhändlers PIM ist wieder in Haft. „Wir haben andere Haftgründe gesehen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt am Mittwoch. Wo der Großteil des fehlenden Geldes steckt, ist noch unklar. Auf die Anzeige der Staatsanwaltschaft hin ordnete das Oberlandesgericht Frankfurt am Dienstag Untersuchungshaft und Hinrichtung des 51-Jährigen an.
Das Landgericht Darmstadt verurteilte den ehemaligen Geschäftsführer Mitte Dezember zu sechs Jahren und neun Monaten Haft. Bei der Urteilsverkündung sah die Kammer die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des Betrugs und der vorsätzlichen Geldwäsche als erwiesen an. Sie setzte den Haftbefehl jedoch aus. Er war vor seiner Verurteilung mehr als drei Jahre inhaftiert gewesen.
Nach Angaben des Bezirksgerichts legte die Verteidigung Berufung gegen das Urteil ein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist es noch nicht möglich, den Prozessparteien eine Urteilsbegründung vorzulegen. Daher ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
PIM Gold mit Sitz in Heusenstamm soll Lieferverträge mit Kunden für den Zeitraum 2016 bis 2019 unterzeichnet haben, die Goldprämien versprochen, aber nicht geliefert haben. Die Zinsen sollen nach einer Art Schneeballsystem aus dem Geld des Neukunden gezahlt werden. Etwa 7.000 Gläubiger hätten Rechtsforderungen in Höhe von rund 140 Millionen Euro angemeldet, sagte der Insolvenzverwalter während des Verfahrens.