Die Mitglieder der Tarifkommissionen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG kommen heute in Fulda zu Beratungen über ihre Lohnforderung für die bevorstehende Tarifrunde zusammen. Zum Auftakt wird die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, zu den Gewerkschaftern sprechen. Im Anschluss will sich der EVG-Vorsitzende Martin Burkert zu den politischen Positionen der EVG äußern. Die Gewerkschaft verhandelt von Ende Februar an mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Verkehrsunternehmen über neue Tarifverträge. Über ihre branchenweite Lohnforderung will die EVG dann am Dienstag (7. Februar) in Fulda entscheiden.
Zu den Beratungen werden mehr als 300 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in der osthessischen Stadt erwartet. «Die Situation ist überall die Gleiche. Es fehlt an Geld, und es fehlt an Personal. Beides steht in unmittelbarem Zusammenhang», erklärte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay in einer auf der Homepage der EVG veröffentlichten Mitteilung. Daher werde man in Fulda «für alle Unternehmen das gleiche deutliche Lohnplus beschließen, mit einer sozialen Komponente, die insbesondere den unteren Lohngruppen zugutekommen wird.»
Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, hatte zuletzt angemahnt, bei den Gesprächen und Forderungen auch an die Verkehrswende zu denken. «Wir müssen sehen, was in dieser Wandelzeit möglich ist. Wir müssen berücksichtigen, dass wir die Zukunftsorientierung des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren», sagte er im Januar. Es brauche eine gute Balance zwischen kurzfristiger Anerkennung der Arbeit und dem, was man langfristig leisten könne, «ohne dass wir die Mobilitätswende in irgendeiner Form belasten».