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EVG fordert Engagement für milliardenschwere Bahnverbesserungen

Budgetstopp bedroht Großprojekte

Nach Jahren der Vernachlässigung ist das bundeseigene Schienennetz in einem desolaten Zustand..aussiedlerbote.de
Nach Jahren der Vernachlässigung ist das bundeseigene Schienennetz in einem desolaten Zustand..aussiedlerbote.de

EVG fordert Engagement für milliardenschwere Bahnverbesserungen

Rund 40 Milliarden Euro sollten in den nächsten Jahren für die Reparatur des in Schwierigkeiten geratenen Schienennetzes ausgegeben werden. Das Schuldenbremsen-Urteil in Karlsruhe führt derzeit zu betrieblichen Verzögerungen. EVG hat die Bundesregierung davor gewarnt, die Umstrukturierung rückgängig zu machen, nachdem das Finanzministerium seinen Haushalt eingefroren hatte.

Trotz des Karlsruher Urteils forderte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Bund dazu auf, milliardenschwere Investitionen in die Bahninfrastruktur sicherzustellen. EVG-Vorsitzender Martin Burkert sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Ohne diese Investitionen steht eine umfassende Transformation vor der Tür.“ Der Gewerkschaftsvertreter sagte der Zeitung, dass die angekündigte Bahntransformation voranschreiten müsse, sonst „drohe die Gefahr des Transports.“ und klimapolitischer Zusammenbruch“.

Auch der grüne Verkehrspolitiker Matthias Gastel erinnerte daran, dass das Ampelbündnis gegründet wurde, um die Schieneninfrastruktur zuverlässig, langfristig und ausreichend zu finanzieren. „Es muss jetzt klar sein, dass die notwendigen Investitionen in ein störungsarmes und leistungsfähiges Schienennetz wie geplant umgesetzt werden können“, sagte Gastel der Zeitung.

Ökonomen sehen höheren Einsatz als Ausweg

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat nach dem Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse alle finanziellen Zusagen der Deutschen Bahn auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt handelt es sich dabei um knapp 40 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren. Davon sollen 12,5 Milliarden Euro aus dem für verfassungswidrig erklärten Klima- und Transformationsfonds stammen. Laut FAZ soll ein Großteil über eine Aktienerhöhung finanziert werden, doch auch das Bundesfinanzministerium hat diesen Schritt vorerst blockiert. Laut einem Bericht des Ministeriums werden derzeit alle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt vor dem Hintergrund des Urteils geprüft.

Verfassungsrechtler und Ökonomen sehen in diesem Teil keine rechtlichen Probleme. Der Heidelberger Staatsrechtsprofessor Hanno Kube, der das Gewerkschaftsurteil in Karlsruhe gewann, erklärte gegenüber der FAZ, dass eine Eigenkapitalerhöhung als Finanztransaktion keine Auswirkungen auf die Schuldenbremse habe. Denn von dem Geld, das in das Schienennetz investiert werde, werde das Land irgendwann etwas abbekommen, betonte er. Auch Lars Feld, Chefökonom bei Lindner, bestätigte gegenüber der FAZ, dass die nötigen Milliardenbeträge für den dringend notwendigen Bahnausbau durch eine Aktienerhöhung aufgebracht werden könnten.

Die Eisenbahnen haben bereits zuvor auf die Dringlichkeit hingewiesen. Im inzwischen geschlossenen Klima- und Transformationsfonds waren allein im nächsten Jahr 4 Milliarden Euro für die Schieneninfrastruktur vorgesehen, bis 2027 sollen es 12,5 Milliarden Euro sein. Ohne Klarheit über die Finanzierung könne „das Ziel der Verkehrsverlagerung auf die Schiene auf keinen Fall erreicht werden“, sagte ein Bahnsprecher am Freitag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Quelle: www.ntv.de

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