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Europäisches Parlament: Verhandlungen über Asylreform ins Stocken geraten

EU-Parlament
Das EU-Parlament kündigt eine Blockade von Verhandlungen über die geplante Reform des EU-Asylsystems an.

Das Europäische Parlament kündigte an, dass es die Verhandlungen über den Reformplan des EU-Asylsystems blockieren werde. Der Schritt vom Mittwoch ist sinnvoll, da die Mitgliedsregierungen zu einem umstrittenen Bereich geplanter Reformen noch keine Stellungnahme abgegeben haben. Bis dahin sollten die Verhandlungen in den beiden anderen Bereichen nicht fortgesetzt werden.

Der Ständige Vertreter Deutschlands bei der EU äußerte Kritik am Verhalten der Parlamentarier. „Wir bedauern die Entscheidung des Europäischen Parlaments, die Verhandlungen über eine EU-Asylreform zu blockieren“, sagte Botschafter in Brüssel Michael Klaus. „Die Verhandlungen müssen so schnell wie möglich fortgesetzt werden – insbesondere angesichts der ernsten Lage im Mittelmeer. Jeder Tag auf der Suche nach einer gemeinsamen europäischen Lösung ist wichtig.“

Die Bundesregierung steht unter Druck

Klaus Zu den Gründen für die Blockade gab es keinen Kommentar – möglicherweise, weil dadurch der Druck auf die Bundesregierung zunahm. Diese Faktoren waren mitverantwortlich dafür, dass sich die EU-Länder im Juli nicht auf eine Position in diesem umstrittenen Bereich einigen konnten. Dies wird als Krisenverordnung bezeichnet.

Neue Vorschläge zur Krisenverordnung sehen längere Fristen für die Registrierung von Asylanträgen an den Außengrenzen sowie die Möglichkeit einer Absenkung der Standards bei Unterbringung und Betreuung vor.

Darüber hinaus sollen nach den Vorstellungen des Rates Schutzsuchende in Krisensituationen dazu verpflichtet werden, sich länger als zwölf Wochen in grenznahen Aufnahmeeinrichtungen aufzuhalten. Die Bundesregierung befürchtet, dass die Standards zu stark abgesenkt werden. Allerdings in Ländern Wie Polen und Ungarn gehen die vorgeschlagenen Ausnahmen weit darüber hinaus. Nicht genug.

Europawahlen im Juni

Die Verzögerung ist besonders brisant, da die Europawahlen im Juni 2024 näher rückten. .Projekte werden sein Die bis dahin umgesetzten Regelungen sind noch nicht mit den Regierungen der Mitgliedsstaaten ausgehandelt und dürften erneut in Frage gestellt werden und mit längeren Verzögerungen verbunden sein.

Dies wäre im Hinblick auf geplante Reformen ein besonders großer Rückschlag für das Asylsystem. Das Projekt ist seit vielen Jahren in Arbeit und soll auch dazu beitragen, die illegale Einwanderung einzudämmen.

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