EU-Parlament lehnt Gesetz zur Reduzierung des Pestizideinsatzes ab
Pläne der EU, den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden zum Schutz der Umwelt drastisch zu reduzieren, sind im Europaparlament gescheitert. Bei der Abstimmung am Mittwoch in Straßburg gab es keine Mehrheit für eine gemeinsame Position zu den Plänen. Auch Anträge des zuständigen Ausschusses auf Neuverhandlung des Gesetzes wurden abgelehnt. Daher liegt das Projekt derzeit auf Eis.
Eigentlich sollten EU-Landwirte ihren Einsatz von Pestiziden in den kommenden Jahren drastisch einschränken. Dies ist die Empfehlung der Europäischen Kommission. Eines seiner Ziele besteht darin, das Artensterben zu verhindern. Es ist unwahrscheinlich, dass das Gesetz in naher Zukunft umgesetzt wird. Stadträtin Sarah Wiener, die das Gesetz ausgehandelt hat, sprach vom Sieg der Pestizidindustrie.
Einige dieser Forderungen gingen für Christdemokraten zu weit – sie kritisierten beispielsweise das Bauernverbot. Allerdings lehnte die sozialdemokratische Abgeordnete Delara Burkhardt einen schwächeren Plan ab, weil sie strengere Regeln für Landwirte wünschte. Der CDU-Abgeordnete Peter Liese sagte nach der Abstimmung, es bestehe nun die Möglichkeit, in der nächsten Legislaturperiode ein sinnvolles Konzept zu entwickeln. Im nächsten Sommer stehen Europawahlen an.
Die Grünen-Abgeordnete Jutta Paulus sprach von einem Gesetz, das sich bis zur Unkenntlichkeit verändert habe. Es ist ein schwarzer Tag für die Landwirtschaft. Ihr FDP-Kollege Jan-Christoph Oetjen sieht das ganz anders. Er begrüßte den „desaströsen Verbotsvorschlag“, dem es an Mehrheit mangelte.
Quelle: www.dpa.com