zum Inhalt

EU-Gesetzgeber nehmen Krypto-Steuern unter die Lupe

Das Europäische Parlament prüft derzeit, was Blockchain-Technologien für die Steuererhebung bedeuten könnten. Hintergrund sind umstrittene Gesetze zur Einschränkung der Privatsphäre bei Krypto-Transaktionen, wobei sogar mit einem vollständigen Verbot von Bitcoin geliebäugelt wurde.

Die Gesetzgeber werden am 25. April darüber diskutieren, wie man die Steuergesetze und -Verfahren für die Web-3-Ära verschärfen kann. In einem Berichtsentwurf der portugiesischen Europa Abgeordneten Lídia Pereira wird vorgeschlagen, mit dem Austausch von Daten über den Besitz von Kryptowährungen durch nationale Steuerbehörden zu beginnen.

Eine solche Forderung dürfte keine Überraschung sein. Die derzeitigen EU-Vorschriften über die Verwaltungszusammenarbeit erlauben einen ähnlichen Informationsaustausch über Bankkonten. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Auslandsguthaben vor dem Finanzamt geheim gehalten werden. Die OECD, die Hüterin der internationalen Steuernormen, berät derzeit darüber, ob dies auch für Kryptowährungen gelten soll.

Schnüffelei

Pereiras Vorschlag ist kein Problem, wenn es um große Unternehmen geht, doch er könnte ein bedenklicher Eingriff in die Privatsphäre sein. Das gilt, wenn er normale Krypto-Sparer betrifft, sagte ein an dem Bericht beteiligter Gesetzgeber in einem Interview.

Abgesehen von den Risiken der Steuerhinterziehung ist der Gesetzgeber auch an dem Potenzial von Blockchain für Steuern interessiert. Wie Peksa sagte, sei es nicht nötig, Steuererklärungen bei den Steuerbehörden einzureichen: „Sie können ihnen die Adresse Ihrer Wallet geben, und sie können einfach alles andere machen“. Außerdem seien Blockchain-Netzwerke, die von mehreren Nutzern verifiziert werden, “viel rechenschaftspflichtiger” als alles, was eine Bank Ihnen geben könnte, um die von Ihnen getätigten Transaktionen zu beweisen.

Dank der Blockchain-Technologie können Steuern an der Quelle gezahlt werden, z. B. bei der Gehaltsabrechnung oder der Ausschüttung von Aktiendividenden. Aber auch bei komplizierteren Anwendungen wie den Verrechnungspreisen, dem komplexen Prozess der Bewertung der Verbindlichkeiten multinationaler Unternehmen in verschiedenen Rechtsordnungen.

In seinem Entwurf fordert Pereira die Europäische Kommission auf, „zu untersuchen, wie Blockchain-Technologien zur Verhinderung von Steuerbetrug und -umgehung eingesetzt werden können“ und sogar eine EU-weite Infrastruktur zu entwickeln, welche die Technologie unterstützt.

Quellen: www.coindesk.com

Kommentare

Aktuelles