Der Ethereum-Kernentwickler Tim Beiko hat nach wochenlangen Spekulationen nun am Dienstag in einem Tweet bestätigt, dass der seit langem erwartete Ethereum Merge doch später als erwartet kommen wird. Der Übergang des Netzwerks zu Proof-of-Stake werde nicht im Juni, sondern “in den Monaten danach” realisiert, schrieb Beiko.
Ethereum befinde sich “im letzten Kapitel von PoW”, betonte der Experte. Allerdings ist dies eine weitere Verzögerung in einer Reihe von Verzögerungen bei einem Projekt, das eigentlich schon 2019 hätte abgeschlossen werden sollen.
Dieses Update wird veröffentlicht, nachdem Ethereum am Montag mit der ersten Shadow Fork einen wichtigen Meilenstein des Ethereum-Mainnets erreicht hat. Dies war gleichzeitig ein Probelauf für die bevorstehende Umstellung der Konsensmechanismen des Netzwerks.
Wie Ethereum-DevOps-Ingenieur Parathi Jayanathi jedoch in einem Tweet am vergangenen Wochenende verlauten ließ, haben die drei jüngsten Shadow Forks des Ethereum-Testnetzes Goerli Fehler aufgedeckt. Die Fehler müssen noch behoben werden, bevor das Update fertiggestellt werden kann.
Zusammenführung 101
Mit dem Merge geht Ethereum zu einem Proof-of-Stake (PoS)-Mechanismus über, mit dem sich das Netzwerk selbst absichert. Zurzeit stützt sich das Ethereum-Netzwerk auf ein ressourcenintensives Proof-of-Work-System (PoW), vergleichbar mit dem von Bitcoin. Hierbei konkurriert ein dezentrales Netzwerk von Computersystemen, um die Validierung von Transaktionen zu gewährleisten.
Die Umstellung von Ethereum auf PoS, bei dem sich die Nutzer die Möglichkeit vorbehalten, mit ihrem Ether-Einsatz das Netzwerk zu sichern, wird voraussichtlich die Energiekosten für das Netz um 99 % senken. Außerdem kann Ethereum dadurch leichter skaliert werden.
Die Entwicklung einer neuen Konsensmethode für Ethereum ist jedoch äußerst komplex. Abgesehen von den zahlreichen technischen Herausforderungen, die das PoS-Modell von Ethereum mit sich bringt, erfordert es eine Reihe neuer spieltheoretischer Mechanismen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Validierer des Netzwerks in gutem Glauben handeln.
Angesichts der Milliarden von US-Dollar, die dabei auf dem Spiel stehen, hätte ein Misserfolg katastrophale Folgen für das gesamte Ökosystem.
Quellen: www.coindesk.com
