Die estnische Premierministerin Kaja Kallas wird in diesem Jahr mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Kallas erhalte die Auszeichnung für ihren mutigen und inspirierenden Beitrag zum Aufbau eines starken und demokratischen Europas, teilte die «Zeit»-Verlagsgruppe am Montag in Hamburg mit. «Angesichts des russischen Angriffskrieges setzt sich Kaja Kallas beispielhaft für die Verteidigung unserer europäischen Freiheiten und Werte ein. Auch dank ihrer umsichtigen und entschlossenen Führung stehen die Europäische Union und die Nato vereint und in starker Solidarität mit der Ukraine zusammen», heißt es von der Jury.
Die Menschenrechtsorganisation Háwar.help e. V. erhält den Förderpreis für ihren Einsatz für die Rechte der Frauen im Iran. Der Hilfsverein wurde den Angaben zufolge als Reaktion auf den Völkermord an den Jesiden gegründet und hat seine Arbeit in den vergangenen Jahren ausgeweitet, insbesondere auf die Frauen im Iran. «Die Unterstützung all derer, die im Iran für die Menschen- und Frauenrechte kämpfen und sich damit in große Gefahr bringen, wird immer drängender», begründet die Jury ihre Wahl.
Die jeweils mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnungen werden am 3. Dezember im Deutschen Schauspielhaus Hamburg verliehen. Die Preise werden von der «Zeit», der «Zeit»-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Marion Dönhoff Stiftung dieses Jahr zum 21. Mal vergeben. Sie sind nach der ehemaligen «Zeit»-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff benannt, die 1909 in Königsberg geboren wurde und 2002 in Hamburg starb.