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Es gibt Befürchtungen, dass die Bundesliga einen TV-Flop erleiden könnte

Die neuen DFL-Bosse Steffen Merkel (l.) und Marc Lenz stehen vor einer gewaltigen Aufgabe. :Die neuen DFL-Bosse Steffen Merke
Die neuen DFL-Bosse Steffen Merkel (l.) und Marc Lenz stehen vor einer gewaltigen Aufgabe.

Es gibt Befürchtungen, dass die Bundesliga einen TV-Flop erleiden könnte

Bundesliga-Bosse sollten sicherheitshalber die Aussage des frustrierten Aurelio De Laurentiis kopieren und in ihre Akten einfügen. Der Chef von Meister Napoli hat das defizitäre Geschäft der Serie A mit dem Verkauf von Medienrechten als „Misserfolg für den italienischen Fußball“ bezeichnet. Die Nachrichten aus Italien gepaart mit den schlechten Nachrichten aus Frankreich haben bei den örtlichen Clubbesitzern die Besorgnis verstärkt, dass sie in etwa sechs Monaten auf die Ankündigung von De Laurentiis zurückgreifen müssen.

Vom nächsten Jahr bis zur Saison 2028/29 erhalten die 20 Vereine der Serie A 900 Millionen US-Dollar pro Saison von DAZN und Sky. Das Streamingportal und Pay-TV-Sender hält die Rechte seit 2021, zahlte bisher aber 27,5 Millionen Euro mehr pro Staffel. Der Umsatzrückgang löste bei den italienischen Klubs Unzufriedenheit aus. Sie erwogen auch die Einrichtung einer eigenen Übertragungsplattform, doch drei Klubs stimmten einer Vertragsunterzeichnung nicht zu.

Sollte es schief gehen, wird diese Situation, die im zweiten Quartal nächsten Jahres eintreten könnte, auch bei den 36 deutschen Profivereinen für Frust sorgen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hofft, für die Spielzeiten 2025/2026 bis 2028/2029 Übertragungsrechte für den deutschsprachigen Raum zu vergeben. Die Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga erwirtschaften derzeit rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz pro Saison, was einem Rückgang von 100 Millionen Euro im Vergleich zum Vorzyklus entspricht. Seit Monaten wird über weitere Umsatzrückgänge spekuliert, da finanzielle Probleme potenzieller Stakeholder kolportiert werden.

In Frankreich sieht es düster aus.

Die neuen DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel machen seit Monaten Werbung, um dies zu verhindern. Auf das letzte Aufeinandertreffen des Vereins folgte ein Spitzenspiel nach dem anderen. „Die Bundesliga ist eine Topliga“, sagte Merkel und erklärte mit Blick auf die Frühjahrsausschreibung: „Wir werden erstklassige, innovative Medienprodukte auf höchstem Niveau anbieten.“

Aber das ist wer Wir sind einer der französischen Kollegen in der Ligue 1 – scheiterten aber beim ersten Versuch kläglich. Der LFP-Ligaverband hofft, zwischen 2024 und 2029 allein durch den Verkauf der Live-Übertragungsrechte 800 Millionen Euro pro Saison zu erwirtschaften. Darüber hinaus sollten zusätzlich 200 Millionen Euro für sekundäre Abbaurechte ausgegeben werden, um 1 Milliarde Euro zu erreichen, statt derzeit 624 Millionen Euro pro Saison.

Vor wenigen Tagen endete die erste Phase der Ausschreibung mit einer Peinlichkeit für die französische Profifußballliga: Keines der fünf Pakete war verfügbar, da keiner der Interessenten die finanziellen Bedingungen erfüllte. Der Verband muss nun individuell mit potenziellen Kandidaten verhandeln. Die üblichen Verdächtigen wurden genannt, aber auch Sky und DAZN, Amazon, Apple und beIN Sports sind im Kampf um die deutschen Übertragungsrechte beteiligt.

Es gibt noch Hoffnung

Wer in Deutschland die Rechte erwirbt, liegt ebenfalls in den Händen des Bundeskartellamts, das derzeit das DFL-Konzept prüft. Umstritten ist auch die seit 2016 geltende „Single Buyer Rule“. Diese Regelung bedeutet, dass ein Anbieter nicht alle Live-Streaming-Rechte alleine erwerben kann. Derzeit teilen sich Sky und DAZN die Übertragungsrechte, mit Ausnahme einiger weniger Spiele.

Wenn es nach der Spitze des Kartellamtes geht, können die Fans in Zukunft mit einem Kampf um die Abonnementpreise zwischen den Sendern rechnen. „Aus reiner Wettbewerbsperspektive wäre es wünschenswert, wenn zwei oder mehr Anbieter alle Spiele präsentieren könnten“, sagte Präsident Andreas Monte kürzlich dem Nachrichtenportal t-online. Sollte dieser finanzielle Traum zur Überraschung aller in Erfüllung gehen, könnten die Bundesliga-Bosse auch die Aussage von De Laurentiis streichen.

Quelle: www.bild.de

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