Die erste mit Flüssigerdgas betriebene Fähre verkehrt auf dem Bodensee. Die Konstanzer Stadtwerke gaben am Mittwoch bekannt, dass die „Richmond“ nun zwischen Konstanz und Meersburg verkehrt. Eigentlich sollte die Autofähre bis zum Sommer betriebsbereit sein. Aufgrund technischer Probleme erteilte ihr die Schiffsinspektionskommission (SUK) jedoch Ende August keine Fahrtgenehmigung. Zudem fehlten zunächst Genehmigungsunterlagen. Die Genehmigung sei Ende September eingeholt worden, sagte ein Sprecher.
Die neuen Fähren sind mit umweltfreundlicheren Motoren ausgestattet und bieten mehr Platz. Es ersetzt die in die Jahre gekommene Fontainebleau, die mehr als 50 Jahre alt und das dienstälteste Schiff der Flotte war, aber nur 40 Autos aufnehmen konnte.
Nach Angaben der Stadtwerke ist das neue Schiff 82,5 Meter lang und 13,4 Meter breit. Es hat eine Kapazität von 700 Passagieren und 64 Autos. Es wird davon ausgegangen, dass die Kosten für die neue Fähre etwa 27,5 Millionen Euro betragen. Der Bund beteiligte sich mit rund 1,77 Millionen Euro. Die Beamten hoffen, dass neue Antriebe mit Flüssigerdgas (LNG) zu einer umweltfreundlicheren Flotte führen werden.
Stadtwerke hatten Pech mit neuen Fähren. Die Richmond sollte 2019 in See stechen. Allerdings behinderte die Insolvenz der Werft die Projektverantwortlichen und verzögerte den Bau.
Sechs Fähren verkehren das ganze Jahr über auf der 4,8 Kilometer langen Strecke zwischen Meersburg und Konstanz. Die 15-minütige Seefahrt erspart rund 70 Kilometer Umwege.