Nach fast zwei Jahren hat die Staatsanwaltschaft Schwerin ihre Ermittlungen gegen die ehemalige Landrätin von Nordwestmecklenburg, Kerstin Weiss (SPD), eingestellt. Ein Sprecher der Schweriner Behörden sagte am Mittwoch, es gebe nicht genügend Verdächtige, die man bei den Ermittlungen ausnutzen könne. Zuvor hatten Medien über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft berichtet.
Im Vorfeld einer Untersuchung im Frühjahr 2021 wurde von einem lokalen Politiker der Piratenpartei Strafanzeige erstattet und von korrupten Beamten in der Region wurden Berichte eingereicht. Weiss wurde vorgeworfen, sich Unterstützung bei der Kampagne des Grevesmühlener Piraten Open Air zu verschaffen, für die sie sich eingesetzt hatte. Die Staatsanwaltschaft ging daraufhin dem Verdacht der Ausbeutung nach.
Die SPD-Politikerin weist die Vorwürfe zurück und sagte, sie habe vor der Landtagswahl für Dienstleistungen bezahlt. Bei der Stichwahl um die Regierungsspitzen in Nordwestmecklenburg Mitte 2021 verlor Weiss gegen ihren CDU-Herausforderer Tino Schuman.
Wess sagte gegenüber NDR 1 Radio MV, sie sehe in Korruption einen wesentlichen Grund für ihre Wahlniederlage. Nachdem das Verfahren nun abgeschlossen ist, fühlt sie sich nun teilweise erholt.
Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft hat nicht automatisch Auswirkungen auf das noch laufende Disziplinarverfahren gegen Weiss beim Innenministerium. Wie üblich ruhte es während der kriminalpolizeilichen Ermittlungen und wird nun restauriert.