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Ermittlungen nach Tötung von Studentin «äußerst aufwendig»

Tötung einer Studentin nach Clubbesuch
Aussenansicht des Musikclubs "Eiskeller", unterhalb des Schlosses Aschau im Chiemgau.

Die Polizei steht nach dem gewaltsamen Tod einer Studentin im oberbayerischen Aschau im Chiemgau weiter vor umfangreichen Ermittlungsarbeiten. Ein Heranwachsender, der unter Tatverdacht in Untersuchungshaft sitzt, schweigt. Der Mann habe in der Sache keine Angaben gemacht, sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag. «Der ganze Fall ist außergewöhnlich aufwendig von den Ermittlungen her.» Er hoffe, dass in einigen Wochen die eigens eingerichtete Soko «Club» den Großteil ihrer Arbeit getan haben werde.

Die 23 Jahre alte Studentin hatte am 2. Oktober in dem Club «Eiskeller» in Aschau im Landkreis Rosenheim gefeiert und war danach nicht nach Hause gekommen. Stunden später – am nächsten Tag – entdeckte ein Passant ihre Leiche flussabwärts in der Prien. Fest steht nach früheren Angaben der Polizei, dass die Frau zwischen 2.00 und 3.00 Uhr morgens ums Leben kam.

Rund sechs Wochen später wurde ein zwischen 18 und 21 Jahre alter Mann festgenommen. Es handelt es sich um einen Jogger, der in der Tatnacht in der Nähe des «Eiskellers» gesehen worden war.

Noch immer umfasse die Sonderkommission der Polizei 30 Kolleginnen und Kollegen, sagte Sonntag. In mehreren Bereichen sei noch viel abzuarbeiten. «Wir haben über 1000 Personen als Zeugen vernommen.» Viele seien als Gäste an dem Abend in dem Club gewesen. Rund 800 Menschen hatten dort bis tief in die Nacht gefeiert – mit ihnen die Studentin.

Allein die Bilder der Videokameras aus der Umgebung ergeben eine immense Materialfülle, wie Sonntag sagte. «Es sind hunderte Gigabytes Daten, die wir ausgewertet haben und noch auswerten, darunter Aufzeichnungen von Kameras aus der Umgebung.» Zudem würden Funkzellen überprüft, um herauszufinden, welches Handy dort eingeloggt war.

Noch immer suchen die Ermittler nach dem Besitzer einer Armbanduhr, die in einem Bach unweit des Nachtclubs gefunden worden war. In der Nähe der Uhr war auch ein Ring entdeckt worden, den die Frau getragen und offensichtlich in dem Bach verloren hatte. Deshalb sieht die Polizei in der Uhr eine wichtige Spur.

«Es gibt 1700 Uhren dieses Modells, die verkauft wurde. Wir versuchen den Weg jeder einzelnen Uhr zu rekonstruieren und herauszufinden, bei wem sie gelandet ist», sagte Sonntag. «In jedem Bereich ist ein Riesenberg Arbeit vor uns.»

Der Jogger war zunächst als Zeuge gesucht worden. Dann erhärtete sich der Verdacht, so dass er am 18. November festgenommen wurde. Nicht zuletzt hatte die Soko «Club» zuvor in der Fernsehsendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» bundesweit um Mithilfe von Zeugen gebeten.

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