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Ermittlungen nach Angriff auf kurdischstämmigen Deutschen

Nach einer gewalttätigen Attacke auf einen kurdischstämmigen Deutschen in Lübtheen (Landkreis Ludwigslut-Parchim) hat der Staatsschutz Mecklenburg-Vorpommerns Ermittlungen wegen des Verdachts einer politisch motivierten Straftat aufgenommen. Wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag sagte, liegt ein vom Opfer unmittelbar nach dem Angriff angefertigtes Handy-Video vor, das auch der Deutschen Presse-Agentur bekannt ist. Darin ist zu sehen und zu hören, wie eine Frau mit einem Baseballschläger in der Hand den blutüberströmten Mann beleidigt und sagt: «Fass mich an, dann zeig ich dir, wo dein Schiff hinfährt.»

Der 42-jährige Mann, der auch das Auto der Angreifer und zwei weitere Beteiligte aufnahm, wurde den Angaben zufolge am Dienstag von den Behörden erneut zu den Vorgängen befragt. Die Tatverdächtigen seien identifiziert, sagte der Polizeisprecher.

Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Ali Ertan Toprak, forderte in einer Mitteilung von der Polizei eine entschiedene Aufklärung des Vorgangs, der sich bereits am 24. Juli ereignete. Die Angreifer dürften nicht glauben, mit ihrer Tat durchzukommen. «Die Kurdische Gemeinde Deutschland verurteilt den feigen und rassistischen Überfall und ist schockiert über die Brutalität der Angreifer und Angreiferinnen», hießt es in der Mitteilung. Bei einer ärztlichen Untersuchung seien bei dem Opfer unter anderem Prellungen, eine Kopfplatzwunde und eine Gehirnerschütterung festgestellt worden.

Anders als die Kurdische Gemeinde hatte die Polizei den Übergriff zunächst nicht als rassistisch motiviert eingestuft. Einem Sprecher zufolge sollen sich die Beteiligten gekannt und miteinander gestritten haben. Es sei Strafanzeige wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung aufgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft in Schwerin war nach Angaben einer Sprecherin nicht einbezogen worden.

Nach Darstellung der Kurdischen Gemeinde war dem Opfer Wochen vor dem Angriff sein Mobiltelefon vom Hof seines Wohnhauses gestohlen worden. Eine Bekannte des mutmaßlichen Diebes habe angeboten, das Gerät gegen eine Zahlung von 50 Euro zurückzugeben. Bei dem folgenden Treffen mit drei Männern und einer Frau sei das Opfer mit Stangen und einem Baseball-Schläger angegriffen und verletzt worden. Erst durch das Eingreifen eines Nachbarn sei die Gewalttat beendet worden.

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