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Enthaupteter Kopf vor Bonner Gericht: Urteil

Gericht
Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch.

Im Prozess um die Enthauptung einer Leiche, die im Juni 2022 auf der Eingangstreppe des Landgerichts Bonn aufgebahrt wurde, wird am Freitag das Urteil verkündet. Dem 39-jährigen Angeklagten wurde nicht nur Ruhestörung des Verstorbenen vorgeworfen, sondern auch die Pietät von Passanten verletzt. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren, die Verteidigung fordert Freispruch. Der Fall wurde im Sommer zu einer nationalen Sensation.

Dem 39-Jährigen, der auf der Straße lebte und sich in die Bonner Drogenszene einmischte, wurde vorgeworfen, ihn mit einem Messer getötet zu haben. Anschließend habe er das Leichenteil in einer großen Umhängetasche getragen und sei mit dem Kopf im Eingang zum Gerichtsgebäude gelaufen, heißt es in der Anklageschrift. Dann setzte er sich mit der Tasche auf die andere Straßenseite.

Er führte die Ermittler später direkt zum Torso seines verstorbenen Freundes, der in einem Schlafsack in der Nähe des Biergartens lag. Eine Autopsie ergab, dass der 44-Jährige zuvor an einer schweren Krankheit gestorben war. Zu den Vorwürfen schwieg der Angeklagte während des Prozesses.

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