Ein halbes Jahr nach seiner Einführung in Deutschland ist das Handy-Warnsystem Cell Broadcast in Thüringen sechs und in Sachsen fünf Mal eingesetzt worden. Dabei ging es in Thüringen in drei Fällen um konkrete Gefahren, bei den anderen drei Malen handelte es sich um Aktualisierungen oder Probewarnungen, wie der Mobilfunkbetreiber Vodafone mitteilte. In Sachsen ging es in allen fünf Fällen um konkrete Gefahren.
So wurde in Sachsen unter anderem im April im Zusammenhang mit dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gewarnt. In Thüringen betrafen die Warnungen beispielsweise einen Brand in Tautenhain (Saale-Holzland-Kreis) Anfang Juni.
In ganz Deutschland erfolgten in den sechs Monaten seit der Einführung der Handy-Warnungen am 23. Februar 138 Meldungen zu Ereignissen wie Großbränden, Kriegsbomben, heftigen Gewittern, Orkanböen, Starkregen, und Überflutungen. Dazu kamen Aktualisierungen und Probealarm. In Nordrhein-Westfalen gab es 39 Warnungen, in Mecklenburg-Vorpommern nur eine. An zweiter Stelle steht Rheinland-Pfalz mit 34 Warnungen, gefolgt von Niedersachsen mit 20.
Das Cell Broadcast Warnsystem ergänzt die bereits vorhandene Warnstruktur bestehend aus Sirenen, Rundfunk, TV oder Apps. Auch ohne eine installierte App alarmiert der Cell Broadcast die Menschen in dem gefährdeten Bereich. Alle Menschen, die mit ihrem Handy in der betroffenen Funkzelle eingeloggt sind, bekommen dann automatisch eine Benachrichtigung. Übermittelt wird die Warnung über alle deutschen Netzbetreiber, also auch über Telekom und O2.
Am 14. September wird ein bundesweiter Warntag stattfinden. An diesem Tag soll die Belastbarkeit des Warnsystems getestet werden. Nach Schätzungen des Mobilfunk-Betreibers Vodafone sollen dann über 50 Millionen Handys in ganz Deutschland um elf Uhr einen Alarmton abgeben.