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Elektronisches Babylon: Tontafeldigitalisierung

Wissenschaftler in München arbeiten an der Digitalisierung von Keilschrifttafeln aus dem alten Mesopotamien. Das Projekt „Elektronische babylonische Literatur“ der Ludwig-Maximilians-Universität hat zum Ziel, alle erhaltenen babylonischen Keilschrifttafeln zu digitalisieren, teilte die Universität am Mittwoch mit.

Viele Tafeln sind nur noch in zahlreichen Fragmenten vorhanden. Um die Teile zu verbinden, habe das Team einen Algorithmus entwickelt, erklärt Altorientalist Enrique Jiménez, der das Projekt mit seinem Team vorantreibt. «Dies ist ein beispielloses Werkzeug, eine riesige Datenbank von Fragmenten. Wir glauben, dass dies entscheidend für die Rekonstruktion der babylonischen Literatur ist, die wir jetzt viel schneller tun können. Der Algorithmus hat bereits Hunderte von Manuskripten und viele Textverbindungen neu identifiziert.

Die Datenbank soll ab Freitag zugänglich sein. Im Rahmen des Expertentreffens hofft Jiménez, die KI-Datenbank und eine digitale Version mit Kopien aller bekannten Keilschriftfragmente veröffentlichen zu können. Mit mehr als 300.000 größtenteils unveröffentlichten Textzeilen ist sie die größte schriftliche Publikation in der Geschichte der Keilschriftforschung.

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