Fahrer von Elektrofahrzeugen ohne gültiges Umweltzeichen müssen künftig in Bayern keine Bußgelder mehr befürchten. Dass die Bundesregierung trotz Aufforderung der Landesregierung keine gesetzlichen Anpassungen vorgenommen hat, ist schwer nachvollziehbar.“ Wir haben jetzt die bayerische Polizei und die zuständigen Kommunalbehörden gebeten, Fahrzeuge bei Verstößen ohne Umweltzeichen nicht zu ahnden. Künftig elektronisch Nummernschilder verwendet werden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) am Montag in München. Dieses Vorgehen ist im Rahmen des Opportunitätsprinzips rechtlich möglich.
„Dass die Bundesregierung weiterhin Autofahrer mit E-Kennzeichen bestraft und ihnen das Tragen eines Umweltzeichens auferlegt, ist völlig absurd und bürokratisch hartnäckig“, betont Herrmann.“ Nahezu alle Fahrzeuge mit deutschem E-Kennzeichen sind grüne Umweltzeichen-Pflicht .
Auch bayerischer Umweltminister Thorsten Glauber (Freier Wähler) kann die aktuelle Gesetzeslage nicht nachvollziehen: „Wir alle wollen saubere Luft und weniger Lärm in unseren Städten. Fahrzeuge mit elektronischen Kennzeichen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsumleitung grüne Plaketten in städtischen Umweltzonen anzubringen.“ Diese überflüssige Bürokratie müsse abgebaut werden: „Die einzig sinnvolle Lösung ist, Autos mit elektronischen Kennzeichen bundesweit von der Plakettenpflicht auszunehmen. Das schafft Übersichtlichkeit und spart Geld. Wir haben daher das Bundesumweltministerium gebeten, die Rechtslage entsprechend zu ändern. “
Anforderungen an die Umweltplakette sind bundeseinheitliche Vorschriften. Daher müssen alle Kraftfahrzeuge sowie alle Elektrofahrzeuge eine dem entsprechenden Schild entsprechende Plakette am Beginn der Umweltzone haben, die etwa 10 Euro kostet. Ein Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von 100 Euro geahndet wird. Ausnahmen sind bisher nur Kraftfahrzeuge mit H-Kennzeichen.