Eisenbahnen: Ungewisser Fortschritt bei der GDL-Tarifrunde verunsichert Reisende
Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL begannen Anfang November. Ursprünglich waren die Verhandlungen für Dienstag, Mittwoch und nächste Woche geplant, doch vor anderthalb Wochen verkündete die Lokführergewerkschaft das Scheitern der Tarifverhandlungen und kündigte einen neuen Warnstreik an. Mittlerweile finden Streikabstimmungen als Reaktion auf häufigere und längere Arbeitskonflikte statt. Seitdem liegt alles auf Eis und die Dauer und der Zeitpunkt des neuen Streiks wurden nicht bekannt gegeben.
Darüber hinaus wirft die GDL den Bahnen mangelnde Verhandlungsbereitschaft über Kernforderungen einer kürzeren Wochenarbeitszeit vor. Neben einer höheren Bezahlung der Mitarbeiter im Schichtdienst will sie auch eine 35-Stunden-Woche, derzeit 38 Stunden, erreichen. Die Bahn hielt diese Vorgabe für nicht durchsetzbar.
„Ich kann Ihnen keine Neuigkeiten bringen“, sagte Stauß in der ARD zum Stillstand in der Zug-Tarifrunde. Die Bahn bedauert, dass die Verhandlungen für gescheitert erklärt wurden, eine Lösung müsse am Verhandlungstisch gefunden werden. Die Bahnen bereiten sich „soweit möglich“ auf neue Streiks vor.
Auch ein GDL-Sprecher sagte, dass die Situation weiterhin gelte: „Die GDL hat die Tarifverhandlungen unterbrochen, weil die DB nicht über unsere Forderungen verhandeln will.“ Die GDL werde sich „zu gegebener Zeit“ noch einmal äußern. Die Gewerkschaft warf der Bahngesellschaft vor, durch die Beibehaltung einer „ignoranten Blockadehaltung“ „weitere Arbeitskämpfe in Kauf zu nehmen“.
Der Gewerkschaftsbericht war jedoch an einer anderen Front erfolgreich: Die GDL gab bekannt, dass die Bahngesellschaft Transdev zu Gesprächen über eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit bereit sei. Die Verhandlungen werden daher am Dienstag fortgesetzt. Bei Netinera liefen die Diskussionen zum zentralen Thema Arbeitszeitverkürzung „gut“. Möglicherweise gibt es nächste Woche ein Fazit.
Transdev und Netinera betreiben jeweils mehrere Regionalbahnen in mehreren Bundesländern. Die Gewerkschaft erklärte, dass die GDL das Unternehmen während der Verhandlungen nicht zum Streik aufrufen werde. Bei Transdev sind die Bahnunternehmen bereit, darüber zu sprechen, wie eine 35-Stunden-Fünf-Tage-Woche aussehen wird. Weitere Angaben zu einer möglichen Einigung mit Netinera machte die Gewerkschaft nicht.
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Quelle: www.stern.de