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Einstimmiger Beschluss: Wölfe könnten schneller getötet werden

Tierbesitzer und Landwirte beschweren sich über die Verwüstung, die Wölfe anrichten. Dem will der Umweltminister Rechnung tragen, indem er fordert, dass Problemtiere schneller erschossen werden. Nicht jeder ist glücklich.

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Bei dem Treffen einigten sich die Umweltminister darauf, wie der schnelle Abschuss von Wölfen reguliert werden soll. Foto.aussiedlerbote.de

Umweltministerkonferenz - Einstimmiger Beschluss: Wölfe könnten schneller getötet werden

Problematische „Wölfe“, die bereits Schutzzäune überquert und Nutztiere getötet haben, können in Deutschland künftig schneller als bisher getötet werden. Angesichts steigender Wolfsschlachten und Protesten von Viehhaltern und Landwirten einigten sich die Umweltminister von Bund und Ländern bei einem zweitägigen Treffen im westfälischen Münster. Eine bemerkenswerte Änderung besteht darin, dass Sie im Gegensatz zu früher nicht erst auf eine DNA-Analyse warten müssen.

„Wir haben einen Durchbruch geschafft“, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne), Vorsitzender der Umweltministerkonferenz. Herdenschutz ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Konflikte zwischen Weidevieh und Wolfsrudeln minimiert werden. „Wir brauchen außerdem einen praktischeren und legaleren Ansatz zur Entfernung einzelner Wölfe mit Verhaltensproblemen im ganzen Land.“

Einheitliche Aufsicht

Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die bereits im Oktober entsprechende Empfehlungen vorgelegt hatte, betonte die Geschlossenheit der Entscheidung zum Umgang mit Wölfen. Wenn ein Wolf den Schutz der Gruppe durchbricht und Nutztiere tötet, kann er diese schnell töten. „Dies ist auch ein Zeichen der Versöhnung, das die Umweltministerkonferenz heute zur Beruhigung dieses gesellschaftlichen Konflikts ausgesprochen hat“, betonte sie.

Besonders betroffene Bundesländer wollen durch einheitliche Landesregelungen mit Beginn der Weidesaison 2024 Wölfe schneller abschießen.Mecklenburg-Vorpommern Umweltminister Till Backhaus (SPD) kündigte an, nächste Woche Gespräche darüber aufnehmen zu wollen. Dazu gehören neben Mecklenburg-Vorpommern auch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Die Entscheidung sei „ein klares Zeichen für Rechtssicherheit“

Lemke erklärte, dass die Europäische Kommission in einem Schreiben bestätigt habe, dass der Vorschlag mit EU-Recht vereinbar sei. „Das bedeutet, dass die heutige Entscheidung auch eine klare Rechtssicherheit für diejenigen Länder hat, die vor Ort entscheiden müssen“, betonte sie. Es sei noch nicht klar, wie viele Wölfe diese schnelle Tötungsmethode jedes Jahr tötet. Lemke erklärte, dass es derzeit fraglich sei, eine Zahl zu nennen.

In Gebieten mit einer hohen Anzahl an Rissen sollte eine Abschusserlaubnis eingeholt werden, nachdem erstmals ein angemessener Herdenschutz überwunden und der Pflanzenfresser getötet wurde. Dies soll innerhalb einer Frist von 21 Tagen nach dem Verstoß gelten, heißt es in einer Erklärung. Das Schießen sollte in einem Umkreis von 1000 m um betroffene Weiden möglich sein. Jeder Staat entscheidet, wo die Regelung gilt. Backhouse befürwortete die Größe des Kreises.

Die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere stieg im vergangenen Jahr deutlich an und erreichte über 1.000. Mehr als 4.000 Nutztiere wurden als tot oder verletzt gemeldet. Als wirksamste Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren hebt die Bundesregierung Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde hervor. Der Umweltbund BUND legt hierfür Mindeststandards fest. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums kam es seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor mehr als 20 Jahren nicht mehr zu Wolfsangriffen auf Menschen.

Die Anzahl der Wölfe variiert

Nun ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, einzelne auffällige Wölfe zu erschießen. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz wurden in Deutschland seit 2017 mit behördlicher Genehmigung mehrerer Bundesländer zwölf Wölfe getötet. Laut Statistik gibt es in Deutschland mehr als 1.300 Wölfe. Die Farmers, Hunters and Horsemen Association schätzt, dass es 2.000 bis 3.000 Wölfe gibt. Vor diesem Hintergrund wurden weitere Maßnahmen zur Regulierung der Bestände gefordert.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) ist von der Kantonsvereinigung enttäuscht. „Hier handelt es sich um ein einfaches Crack-Reaktionsmanagement, aber nicht um ein regional differenziertes Bestandsmanagement“, sagt DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Mit der Entscheidung beginnt nicht die Umsetzung des Koalitionsvertrags der Bundesregierung. Laut Daman-Tamke fehlt uns der Weg zu einem möglichst konfliktfreien Zusammenleben mit Wölfen.

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Quelle: www.stern.de

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