Einrichtung einer Waffenverbotszone im Frankfurter Bahnhofsbereich
Der Frankfurter Bahnhof hat inzwischen ein Waffenverbot eingerichtet. Bürgermeister Mike Joseph (SPD) sagte am Mittwoch, jede Tat, die verhindert werden könne, und jedes Opfer, das geschützt werden könne, sei ein Schritt in die richtige Richtung. „Waffenverbotsgebiete sollten hier ein Grundpfeiler zur Verbesserung der Sicherheit sein.“
Konkret gilt im zweitkleinsten Bereich der Hauptstadt zwischen 20 und 20 Uhr ein Waffenverbot entsprechend der Waffengesetzgebung Gesetz und Messer. 5 Uhr morgens sind feste oder feststellbare Klingen, die länger als 4 cm sind, verboten.
Wer mit einer Waffe erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen. Laut Annette Rinn, Leiterin der Aufsichtsbehörde, beträgt das Bußgeld mindestens 500 Euro. Der FDP-Politiker sagte: „Es ist viel höher als in anderen Städten, aber wir sagen, es sollte wirklich zu einer Verhaltensänderung beitragen.“ Für Wiederholungstäter drohen höhere Bußgelder, bis zu 10.000 Euro.
Der Bürgermeister begründete die entsprechende Entscheidung des Magistrats mit einer Verdreifachung der Zahl der Messerdelikte im Bahnhofsviertel seit 2019. Deutschlands berühmtes Bahnhofsviertel ist Heimat des Rotlichtviertels, der Partymeile und der offenen Drogenszene.
„Es ist Zeit, dass das Waffenverbot in Frankfurt endlich in Kraft tritt“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jens Mohrherr. Allerdings muss die Stadt noch weitere Schritte unternehmen: Dazu gehören eine verstärkte Reinigung und Beleuchtung, aber auch die Förderung bestehender Drogen- und Suchthilfesysteme.
Das Bahnhofsgelände sei ein Kriminalitäts-Hotspot der Stadt, erklärte Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller kürzlich. Die hier pro Jahr registrierten rund 10.000 Straftaten entsprechen dem Wert einer mittelgroßen Stadt. Darunter waren etwa 1.100 Fälle von Körperverletzung, 950 Fälle von Taschendiebstahl und fast 300 Straßendiebstähle. Bei Raubüberfällen wird die Hälfte aller in Frankfurt gemeldeten Fälle aus dem Bahnhofsviertel gemeldet.
Dies ist das zweite Mal, dass ein solches Gebiet in Hessen eingeführt wurde. Seit 2019 gibt es in der Landeshauptstadt Wiesbaden eine Waffenzone.
Quelle: www.bild.de