Im Rahmen der Ausstellung «Geschichten hinter den Werken der Spurensicherung.» feierte die Berliner Akademie der Künste am Sonntag die Rückkehr zweier Ölskizzen von Carl Blechen (1798-1840) in ihre Sammlung, Es wird angenommen, dass die beiden Skizzen verloren gegangen sind.
Der Landschaftsmaler Blechen gilt als Meister seines Fachs, und er war auch als Professor des Fachs tätig. Seine Lehrmethode basierte auf der intensiven Naturbeobachtung während der Tour, die den damals noch vom Kopieren geprägten Unterricht in der Landschaftsmalerei veränderte. Heute zählt Brechen neben Caspar David Friedrich zu den bedeutendsten deutschen Landschaftsmalern des frühen 19. Jahrhunderts. Auch Max Liebermann verehrte ihn und widmete dem Maler als Direktor der Berliner Akademie der Künste 1921 seine erste Ausstellung.
Das „Mühlental bei Amalfi“ von 1828-29 und der „Tiberiusfelsen auf Capri“ von Blechen aus derselben Italienreise gelten als seit mehr als 70 Jahren verschollen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 wurden diese beiden Ölskizzen aus ihrem Lager in der Kaiserlichen Münze gestohlen. 2018 gingen sie aus Privatbesitz in das Berliner Auktionshaus über. Mit Unterstützung der Kulturstiftungen der Länder
und der Ernst von Siemens Kunststiftung konnte die Kunstakademie die Gemälde zurückkaufen. 24 weitere Arbeiten von Blechen gelten weiterhin als Kriegsopfer.
Spuren zweier Skizzen Blechens sind in der Ausstellung «Spurensicherung» zu finden. Andere Arbeiten fragen beispielsweise nach den Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur, des Zweiten Weltkriegs oder der deutschen Teilung auf die Besitzgeschichte von Kunstwerken, Büchern und Artefakten oder wie einzelne Werke in öffentliche Sammlungen gelangen.