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Eine nostalgische Reise in die Puppenwelt der Jahrhundertwende

Das Reiss-Engelhorn-Museum (rem) in Mannheim präsentiert Puppenküchen und Kaufläden als Zeitzeugen in der Ausstellung „Kinderträume“. Die am Sonntag eröffnete Ausstellung zeigt 100 Objekte aus Privatsammlungen der 1870er bis 1920er Jahre. Spielen erfüllt die Träume von Kindern und Erwachsenen. Erwachsene hingegen führten Kinder spielerisch an ihre späteren Aufgaben und traditionellen Rollen heran, wie das Arsenal-Museum am Donnerstag mitteilte.

Während beide Geschlechter im Laden spielen und wichtige Kenntnisse über Handwerk und Verkauf erwerben, bleibt das Puppenhaus nach Produktauswahl, Münzen und Gewichten den Mädchen vorbehalten. Bei ihnen handelt es sich vor allem um Puppen, Puppenküchen und Miniatur-Haushaltsgeräte wie Kochutensilien oder Nähmaschinen. Der elektrische Babyherd von Märklin ist ein Beispiel dafür. Auf diese Weise werden Mädchen auf ihre zukünftigen Rollen als Hausfrauen und Mütter vorbereitet.

Jungen haben eine größere Auswahl an Spielzeugen: Baukästen, kleine Dampfmaschinen, Schaukelpferde oder Zinnsoldaten. Ein Beispiel ist eine vierachsige Lokomotive mit Tender und Bremse aus dem Jahr 1914.

Berichten zufolge war das Spielzeug ursprünglich Kindern aus wohlhabenden Familien vorbehalten. Mit der fortschreitenden Industrialisierung und Massenproduktion Mitte des 19. Jahrhunderts stiegen die Möglichkeiten und die Preise sanken, was mehr Menschen den Zugang zur Glücksspielwelt ermöglichte.

Die Ausstellungen von Doll’s Kitchen and Shop dokumentieren die Veränderungen und das Aufkommen neuer Geräte und Moden – von dunklen, fensterlosen Räumen, in denen über offenem Feuer mit Kaminen gekocht wird, bis hin zu hellen Jugendstilküchen (mit geschlossenem Eisenofen und modernen emaillierten Gefäßen). Der technologische Fortschritt macht auch vor dem Ladengeschäft nicht halt. Hier können Besucher bis zum 26. Mai 2024 nicht nur die ersten Kassen und Telefone, sondern auch voll bestückte Regale sehen.

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