Eindeutig zu heiß: Wetterdienste und Frühherbstbilanz
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht am Mittwoch seine vorläufige Bilanz für den Herbst 2023. Das ist das Ergebnis von rund 2.000 Messstationen in Deutschland, die Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer erfassen.
Nach Angaben des Wetterdienstes in Offenbach gibt es bereits Anzeichen dafür, dass dieser Herbst trotz des aktuellen Wintereinbruchs deutlich zu warm wird. Mit Stand Dienstag lag die durchschnittliche Temperatur der Saison rund 2,8 Prozent über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums 1961 bis 1990. Meteorologe Andreas Walter sagte, dass Mitte September immer noch häufig Temperaturen über 30 Grad gemessen würden.
Fazit: Mild, feucht, sonnig
Auch die Niederschläge waren im Bezugszeitraum auf Basis früherer Daten überdurchschnittlich hoch. Und: „Selbst bei der Sonnenscheindauer liegen wir bei den Sonnenscheinstunden überraschenderweise immer noch über dem langjährigen Durchschnitt, wenn auch nicht signifikant“, sagte Walter. Ein vorläufiges Fazit könnte lauten: „Ziemlich mild, zu feucht, aber trotzdem sonnig.“
Am Ende des Herbstes spürt man in vielen Gegenden bereits den Einbruch des Winters mit kalten Temperaturen, extrem niedrigen Höhen und Schnee. „Dieser Kältezustand wird voraussichtlich auch in den nächsten Tagen unverändert bleiben“, erklärte der Meteorologe. „Wir gehen jedoch immer noch davon aus, dass der Herbst 2023 insgesamt deutlich zu warm sein wird.“
Um Statistiken vergleichen zu können, fassen Meteorologen die Jahreszeiten zu ganzen Monaten zusammen: September, Oktober und November bilden den meteorologischen Herbst. Im Gegensatz dazu sind am kalendarischen oder astronomischen Herbstanfang die Tage und Nächte gleich lang – dieses Jahr ist es der 23. September.
Die Veröffentlichung der Daten für Herbst 2023 ist zur Mittagszeit geplant. Der vergangene Herbst war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,7 Grad der drittwärmste seit Beginn der landesweiten Messungen im Jahr 1881.
Quelle: www.dpa.com