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Wildschwein:Ein Wildschwein schaut aus einem Wildschweingehege zum Fotografen.
Ein Wildschwein schaut aus einem Wildschweingehege zum Fotografen.

Ein Zimmermann aus Baden-Württemberg hat nicht nur einen Hund, sondern auch ein zahmes Wildschwein als Haustier. Keiler Friedrich, mit vollem Namen Friedrich Hannibal Schnitzel, kam als mutterloser, acht Wochen alter Frischling zu Dennis Renschler nach Birkenfeld bei Pforzheim. Zuvor war der Kleine von der Tierrettung mit Lämmermilch aus der Flasche hochgepäppelt worden. Jetzt ist der noch nicht ausgewachsene Friedrich schon etwa 50 Kilo schwer und in seinem großen Gehege direkt am Haus ebenso daheim wie auch in Renschlers Werkstatt oder dem Büro. Da darf Friedrich manchmal herumstromern, wenn kein Mitarbeiter da ist.

«Wildschweine sind extrem intelligent und es macht einfach Spaß, mit ihnen umzugehen», sagt Renschler, der auch Jäger ist. Friedrich hört auf Sitz und Platz und könnte Renschlers Worten zufolge theoretisch um die hundert Kommandos lernen.

Jeden Tag frisst der inzwischen kastrierte Keiler etwa 1,5 Kilo Fleisch, darunter etwa Rehleber oder auch Hunde-Nassfutter. Außerdem mampft er Tag für Tag genüsslich 20 bis 25 Äpfel und jede Menge Nüsse. Damit es Friedrich nicht langweilig wird, werden Teile seines Futters regelmäßig versteckt. Wenn das Wildschwein ganz ausgewachsen ist, kann es durchaus mal 200 Kilo schwer werden.

In die freie Natur zurück darf er Renschlers Worten zufolge nicht. Er würde sich draußen zwar zurechtfinden und als Allesfresser auch an Futter kommen. Aber er würde immer den Kontakt zu Menschen suchen. In freier Wildbahn wird ein Keiler höchstens um die acht Jahre alt, in Gefangenschaft kann er dreimal so alt werden.

«Die Haltung von Wildtieren ist grundsätzlich erlaubt», sagt ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Natürlich müssten aber Regelungen zum Tierschutz und zur Tiergesundheit eingehalten werden.

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