Ein Jahr nach dem ersten öffentlichen Muezzin-Ruf in Köln hat es seither keine weiteren Anträge von anderen Moscheegemeinden gebeben. Im Vorfeld des ersten Rufs hätten zwar mehrere Gemeinden Interesse bekundet, letztlich habe aber niemand außer der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) einen Antrag gestellt, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Die Vereine hätten der Stadt mitgeteilt, die Nachbarschaft nicht stören zu wollen, zudem gebe es eine Gebetsruf-App.
An der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Köln ruft seit dem 14. Oktober 2022 regelmäßig ein Muezzin zum Gebet – nach Angaben des Kölner Rathauses für höchstens fünf Minuten in einem Zeitraum von drei Stunden und nur hörbar in unmittelbarer Umgebung.
Kritiker sehen Ditib als verlängerten Arm der türkischen Religionsbehörde in Ankara – dass es ausgerechnet an einer Moschee dieser Organisation zu der Premiere kam, rief Unmut hervor.