- Pflegeträchtige in Saarland müssen für einen Platz in einem Pflegeheim zunehmend aus eigener Tasche zahlen. Schon am 1. Juli betrug der Durchschnittspreis für den ersten Jahr 3.166 Euro monatsweise, was 166 Euro mehr als im Vorjahr betrug, laut einer Analyse der Krankenversicherungskassenvereinigung. Landesweit liegt Saarland damit deutlich über dem Durchschnittspreis von 2.871 Euro monatsweise für den ersten Jahr in einem Pflegeheim. Das ist 211 Euro mehr als im Mitteljahr 2023.
- Die Summen umfassen neben den persönlichen Beiträgen für reine Pflege und Aufsicht auch Kosten für Unterkunft, Essen und Investitionen in den Einrichtungen. Ausbildungskosten, die auch von den Pflegeheimen überwiesen werden, wurden in der Juli-2021-Analyse erstmals berücksichtigt.
- Wenn ihre eigenen Vermögen und Einkünfte, wie Renten, die Kosten für eine Pflegeheim-Platz nicht decken, tritt die Sozialhilfe ein, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Versicherte erhalten von der Krankenversicherung Leistungen, für die eine Pflegegrad bestimmt wurde.
- Seit 2022 wurden neben den Zahlungen der Krankenversicherung zusätzliche Entlastungskontributionen, die im Rahmen der Koalitionsreform am 1. Januar 2024 erhöht wurden. Die persönliche Beitrag für reine Pflege beträgt deshalb 15% anstatt der vorherigen 5% in der ersten Jahr, 30% anstatt 25% in der zweiten Jahr, 50% anstatt 45% in der dritten Jahr und 75% anstatt 70% ab dem vierten Jahr. Die zunehmende persönliche Beitrag für die Pflege ist in Teilen auf die höheren Personalkosten für Pfleger zurückzuführen.
- Ulrike Elsner, Vorsitzende der Krankenversicherungskassenvereinigung, sagte dazu: "Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Länder ihre Verantwortung vernachlässigen." Alleine die vermutete Übernahme von Investitionskosten durch die Länder würde die Bewohner und Mieter von Pflegeheimen durchschnittlich um 490 Euro monatlich entlasten. Es ist auch die Verantwortung der Länder, Ausbildungskosten zu decken. Das sollte im Zusammenhang mit der angekündigten Pflegereform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) diskutiert werden.
Hohe Zuzahlung für einen Platz in einem Pflegeheim - Eigenanteil für die Heimpflege im Saarland steigt wieder an
Die Analyse basiert auf Verträgen zwischen Krankenversicherungskassen und Pflegeheimen in allen Bundesländern. Zur Krankenversicherungskassenvereinigung gehören unter anderem die Techniker-Krankenkasse, Barmer und DAK-Gesundheit.
Informationen des Verbraucherzentrums zu Pflegekosten
- Obwohl zusätzliche Entlastungskontributionen hinzukommen, müssen pflegebedürftige Personen in Saarland einen eigenen Beitrag von 3.166 Euro monatlich für einen Pflegeheim-Platz leisten, was 166 Euro mehr als im Vorjahr betrug.
- Die persönlichen Beiträge für reine Pflege und Aufsicht sind ein wesentlicher Teil der Gesamtkosten in einem Pflegeheim, da die Krankenversicherung nur einen Anteil, anders als die Krankenversicherung, deckt.
- Die Deutsche Presse-Agentur berichtete, dass der durchschnittliche Entlastungskontribution in Saarland für den vierten Jahrgang eines Pflegeheims 2.104 Euro monatlich betrug, was 81 Euro mehr als am 1. Juli 2023 betrug.
- Laut Ulrike Elsner, Vorsitzende der Krankenversicherungskassenvereinigung, trägt die steigende persönliche Beitrag für die Pflege in Teilen auf die Vernachlässigung ihrer Verantwortung der Länder für die Übernahme von Investitionskosten und Ausbildungskosten zurück.
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